Oberhofen diskutiert die Asylfrage
Heute Abend informiert die Gemeinde über Möglichkeiten der Unterbringung. Telfs erklärt indes, „sukzessive“ auf die 1,5-Prozent-Quote zusteuern zu wollen.
Oberhofen, Telfs –„Es geht jetzt einmal um Sondierung und Aufklärung“, stellt der Oberhofer Bürgermeister Peter Daum klar: Am heutigen Freitag um 20 Uhr findet im Mehrzwecksaal der Gemeinde ein – auf breiter Basis organisierter – Infoabend über „Möglichkeiten der Unterbringung und Unterstützung von Flüchtlingen“ in Oberhofen statt. Ein konkretes Projekt werde noch nicht vorgestellt, betont Daum, die Gemeinde selbst habe derzeit „keine freien Wohnungskapazitäten“.
Ziel der Veranstaltung sei es vielmehr, Bürger anzusprechen, die Quartiere anbieten können oder die sich künftig gerne als Freiwillige für Flüchtlinge engagieren möchten, führt Daum aus. „Mit der Unterbringung alleine ist es schließlich nicht getan.“ Zentral sei zunächst also „umfassende Information“, in der Folge „wird sich der Gemeinderat intensiv mit dem Thema auseinandersetzen müssen“. Zur Frage, wie das Gemeindeleben mit Flüchtlingen aussehen könnte, stehen eine Reihe von Fachleuten Rede und Antwort: Neben Georg Mackner von den Tiroler Sozialen Diensten sind auch Soraya Pechtl vom Projekt „Willkommen Flüchtlinge“ – das Asylsuchenden WG-Zimmer vermittelt – und Vertreter der Caritas-Flüchtlingshilfe sowie des Sozial- und Gesundheitssprengels zu Gast. Postenkommandant Johann Ortner (Polizeiinspektion Telfs) und die Telfer Gemeindevorständin Silvia Schaller, selbst ehrenamtlich tätig, komplettieren das Podium.
Auch in Telfs selbst, wo bereits 70 Asylwerber untergebracht sind, wird die Aufnahme zusätzlicher Flüchtlinge über kurz oder lang zum Thema werden. Man werde „sukzessive auf die 1,5-Prozent-Quote zusteuern“, erklärt BM Christian Härting. Bei 15.000 Einwohnern würde das für Telfs insgesamt 220 bis 230 Asylwerber bedeuten. Entscheidend sei dabei aber die Aufteilung auf „kleinstrukturierte Einheiten“ – leerstehende Häuser und Wohnungen –, „um die Bevölkerung nicht zu überfordern“, so Härting. Ziel sei es, die Asylquote im Planungsverband Telfs und Umgebung, dem insgesamt zehn Gemeinden angehören, „gesamthaft zu erfüllen“. (md)