7000 Euro pro Kopf für Schlepper
Eltern blieben zurück: drei junge Syrer Zeugen bei Prozess.
Innsbruck –Die für viele Europäer schwer fassbare Flüchtlingsproblematik nahm gestern am Landesgericht in Form von drei Jugendlichen aus Syrien konkrete Gestalt an. Angeklagt waren freilich nicht die 15-Jährige und zwei 16-jährige Burschen, sondern deren Schlepper. Der 27-jährige Landsmann zog es jedoch vor, nicht zum Prozess zu erscheinen. Auch für das Land Tirol ist der im Oberland gemeldete Asylwerber schwer greifbar – zurzeit wird er in Deutschland vermutet.
Von den in Syrien verbliebenen Eltern der Kinder hatte er für die Schleppung über Griechenland nach Österreich jeweils 7000 Euro für die Burschen und 6000 Euro für das Mädchen genommen. Aufgrund ihrer umfassenden Aussagen wird das Trio heute noch über in Tirol untergebrachte Mittelsmänner des Schleppers bedroht. Richter Andreas Mair verhängte für Schlepperei vier Monate bedingte Haft und 960 Euro Geldstrafe und argwöhnte, dass die Staatsanwaltschaft gleich mehrere offensichtliche Zusatzdelikte in dem Fall nicht weiter verfolgt hatte. (fell)