200 Jahre Oesterreichische Nationalbank - Chronologie
Wien (APA) - Am Mittwoch feiert die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) ihr 200-Jahr-Jubiläum. Sie ist damit eine der ältesten Notenbanken ...
Wien (APA) - Am Mittwoch feiert die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) ihr 200-Jahr-Jubiläum. Sie ist damit eine der ältesten Notenbanken der Welt. Im Folgenden wichtige Meilensteine.
1816 - Um die zerrütteten Staatsfinanzen nach den napoleonischen Kriegen zu stabilisieren, wird am 1. Juni 1816 die „privilegirte oesterreichische National-Bank“ gegründet
1841 - Beim Banknotendruck wird das Stahlstich-Verfahren eingeführt
1860 - Umzug von der Herrengasse ins neu gebaute Palais Ferstel
1873 - Das Platzen einer Spekulationsblase kulminiert im Wiener Börsenkrach (9. Mai 1873)
1878 - Die Oesterreichisch-ungarische Bank mit ihren Hauptinstituten in Wien und Budapest wird errichtet. Banknoten haben je eine deutsch- und eine ungarischsprachige Seite
1892 - Mit 2. August 1892 wird die Kronenwährung eingeführt, die den Gulden ablöst. Die Krone basiert nicht mehr auf Silber, sondern ist durch das preisstabilere Gold hinterlegt. Ab 1. Jänner 1900 wird die Krone das alleinige Zahlungsmittel
1914-1918 - Der Großteil der Kriegsausgaben von rund 80 bis 90 Mrd. Kronen wird durch Kriegsanleihen und zu zwei Fünftel (25 Milliarden) durch Notenbank-Kredite aufgebracht. Mangel und Inflation sind die Folge
1922 - Am Höhepunkt der Hyperinflation erreicht der Geldumlauf rund 193 Milliarden Kronen. Die Inflation gerät außer Kontrolle und führt zu extremen Preissteigerungen. Erst die mit harten Auflagen verknüpfte Gewährung einer Völkerbund-Anleihe von 650 Millionen Goldkronen beendet die Hyperinflation. Die Oesterreichisch-ungarische Bank wird liquidiert und die Oesterreichische Nationalbank neugegründet
1925 - Eine neue Währung, der Schilling, wird eingeführt. Im Zuge der Währungsreform werden 10.000 Kronen in Papiergeld gegen einen Schilling eingetauscht
1925 - Die OeNB übersiedelt in das neue Hauptgebäude am Otto-Wagner-Platz, wo sie bis heute sitzt
1938 - Die Nationalbank wird liquidiert und die Geschäftsführung an die Deutsche Reichsbank übertragen. Die österreichischen Gold- und Devisenreserven werden nach Berlin gebracht und zur Kriegsfinanzierung herangezogen. 1 Reichsmark = 1,50 Schilling
1945 - Im Juli 1945 wird das OeNB-Hauptgebäude von der US-Besatzungsmacht beschlagnahmt und dient bis 1952 als Sitz der US-amerikanischen Besatzungsbehörde. Der größte Teil der Belegschaft, samt Präsidium und Direktion, wird ausgesiedelt
1945 - Die Westalliierten bringen als Übergangslösung 10 Milliarden Alliierte Militärschillinge in Umlauf. Die vorhandenen und anfallenden Devisenbestände aller Österreicher werden von der OeNB erfasst und der Wirtschaft zur Verfügung gestellt, auch der Handel mit Gold wird eingeschränkt bzw. verboten
1947 - Währungsschutzgesetz: Einziehung der Banknoten aus dem Jahr 1945 und Umtausch in neue Schillingnoten im Verhältnis 1:3. Nur 150 Schilling pro Person können 1:1 gewechselt werden. Außerdem kommen neue Schilling-Münzen in Umlauf: 10 Groschen (Zink), 50 Groschen, 1 und 2 Schilling (Aluminium) werden ausgegeben. Die 1 Schilling Münze mit dem Sämann wird zum Symbol für den Wiederaufbau
1972 - Als Folge des Zusammenbruchs des Bretton-Woods-Systems konzentriert sich die OeNB verstärkt auf ihre währungspolitischen Aufgaben. Der Kapitalverkehr wird beschränkt. Firmen und Private können kein Konto mehr bei der OeNB unterhalten
1973 - Ende des Bretton-Woods-Währungssystems mit relativ stabilen Wechselkursen
1979 - Bei einem Brand werden Geschäftsdaten und historische Einrichtungen zerstört
1980 - Der Schilling wird fest an die D-Mark gebunden. Eine enge Orientierung an die Währung des Haupthandelspartners bestand schon seit 1976
1994 - Der Europäische Wirtschaftsraum (EWR) entsteht aus dem Zusammenschluss der EU- und EFTA-Staaten. Das Europäische Währungsinstitut (EWI) als Vorläufer der Europäischen Zentralbank (EZB) wird gegründet. Diese löst das EWI 1998 ab
1995 - Österreich tritt der EU bei und nimmt am Wechselkursmechanismus des Europäischen Währungssystems (EWS) teil
1999 - Der Euro wird als Buchgeld in elf Staaten der EU eingeführt, gleichzeitig tritt das Europäische System der Zentralbanken in Kraft (ESZB)
2002 - Der Euro löst den Schilling auch als Bargeld ab
2014 - Die Europäische Bankenunion zur Kontrolle der Finanzmarktstabilität wird geschaffen. Die Nationalbank ist eingebunden
~ WEB http://www.oenb.at/ ~ APA297 2016-05-30/13:59