Flüchtlinge - Italiens Innenminister verspricht Registrierung
Rom/Genf (APA) - Trotz der stark steigenden Flüchtlingszahlen hat Italien versprochen, alle Schutzsuchenden ordnungsmäßig zu registrieren. „...
Rom/Genf (APA) - Trotz der stark steigenden Flüchtlingszahlen hat Italien versprochen, alle Schutzsuchenden ordnungsmäßig zu registrieren. „Die Identifizierung liegt fast bei 100 Prozent“, betonte der italienische Innenminister Angelino Alfano am Montag gegenüber der Zeitung „Corriere della Sera“.
Alfano betonte dabei erneut, insgesamt kämen nicht mehr Menschen an als im Vorjahr. „Der Unterschied ist, dass im vergangenen Jahr nicht so viele Flüchtlinge in so wenigen Tagen eingetroffen sind“, sagte er. Deshalb sei die Unterbringung aktuell schwieriger.
Die Zahl der Flüchtlingsankünfte in Italien ist in den vergangenen Wochen stark gestiegen. Alleine zwischen 1. und 29. Mai erreichten nach Angaben des UN-Flüchtlingshochkommissariats UNHCR 18.439 Menschen über das Mittelmeer Österreichs südliches Nachbarland. Die Zahl liegt aber weiterhin leicht unter dem Vorjahreswert für Mai, als insgesamt 21.235 Migranten ankamen.
Nach einem Spitzenwert von 23.186 im August gingen die Ankunftszahlen in den Folgemonaten 2015 jedoch wieder zurück - vor allem weil viele Syrer, Iraker und Afghanen zunehmend auf die sogenannte Balkanroute über Griechenland, Mazedonien und den Balkan Richtung Österreich und Deutschland auswichen.
Obwohl die Balkanroute mittlerweile wieder geschlossen ist, gibt es nach wie vor keine Anzeichen dafür, dass diese Flüchtlingsgruppe wieder auf die Libyen-Italien-Route ausweicht, wie aus einer UNHCR-Aufstellung hervorgeht. Aus Nordafrika setzten demnach weiterhin vorwiegend Menschen aus Nigeria, Gambia, Somalia, Cote d‘Ivoire, Eritrea und anderen afrikanischen Staaten über.
Mehrer österreichische Politiker hatte in den vergangenen Wochen vor einer Verlagerung der Flüchtlingsrouten nach Italien gewarnt und vor diesem Hintergrund sogar die Wiedereinführung von Grenzkontrollen zwischen Italien und Österreich ins Spiel gebracht. Nach einem Treffen von Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) und seinem italienischen Amtskollegen Alfano Mitte Mai am Brenner scheint diese Option jedoch vorerst vom Tisch.
~ WEB http://www.unhcr.org ~ APA305 2016-05-30/14:04