Inflation in Deutschland bleibt im Keller: 0,1 Prozent im Mai
Wiesbaden (APA/dpa/Reuters) - Die Inflation in Deutschland bleibt wegen billigerer Energie und stabilen Lebensmittelpreisen im Keller. Im Ma...
Wiesbaden (APA/dpa/Reuters) - Die Inflation in Deutschland bleibt wegen billigerer Energie und stabilen Lebensmittelpreisen im Keller. Im Mai 2016 lagen die Verbraucherpreise gerade einmal um 0,1 Prozent über dem Vorjahresniveau, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag anhand vorläufiger Zahlen mitteilte.
Die Teuerungsrate bleibt damit weit unter dem Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), die erst bei Werten von knapp unter zwei Prozent von stabilen Preisen spricht.
Im April waren die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahr sogar um 0,1 Prozent gesunken - erstmals seit Jänner 2015. Das lag vor allem daran, dass Sprit und Heizöl deutlich günstiger waren als vor Jahresfrist. Dieser Trend hielt im Mai an, auch wenn er sich etwas abschwächte. Von April auf Mai des laufenden Jahres stiegen die Verbraucherpreise nach dieser ersten Berechnung um 0,3 Prozent.
„Trotz Rekordbeschäftigung und kräftiger Lohnsteigerungen haben wir keinen Inflationsdruck in Deutschland“, sagte der Deutschland-Chefvolkswirt der Bank ING Diba, Carsten Brzeski. „Für die Verbraucher sind das gute Nachrichten.“ Der zuletzt gestiegene Ölpreis dürfte sich aber in der zweiten Jahreshälfte bemerkbar machen. „Die Teuerungsrate könnte dann wieder die Ein-Prozent-Marke berühren“, so Brzeski.
Gedämpft wird die Inflation noch immer von billigerer Energie. Für sie mussten Verbraucher 7,9 Prozent weniger zahlen als vor einem Jahr. Besonders Benzin und Heizöl waren preiswerter als im Mai 2015. Die Preise für Nahrungsmittel stagnierten. Dagegen verteuerten sich Dienstleistungen um 1,2 Prozent, Wohnungsmieten um 1,1 Prozent.