Erdogan wirft Russland Waffenlieferungen an PKK vor
Istanbul (APA/Reuters/dpa) - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat einer Zeitung zufolge Russland vorgeworfen, die verbotene Arbe...
Istanbul (APA/Reuters/dpa) - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat einer Zeitung zufolge Russland vorgeworfen, die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) mit Waffen zu versorgen. An die „separatistische Terrororganisation“ seien Luftabwehrgeschosse und Raketen geliefert worden, sagte Erdogan nach Angaben der Zeitung „Sabah“ und anderer regierungsnaher Medien vom Montag.
Die Waffen seien über den Irak und Syrien zur PKK gelangt. Erdogan äußerte sich der Zeitung zufolge am Wochenende vor Journalisten während eines Fluges in die südöstliche Provinz Diyarbakir. Die türkische Regierung bestätigte die Äußerungen zunächst nicht. Die PKK kämpft seit drei Jahrzehnten im Südosten der Türkei gegen die Regierung in Ankara.
Die Türkei betrachtet auch die Kämpfer der syrisch-kurdischen YPG-Miliz als Terroristen. Diese werden sowohl von Russland als auch den USA im Kampf gegen die Extremistenmiliz IS unterstützt. Der türkische Vize-Regierungschef Numan Kurtulmus kritisierte am Montag, dass die Spezialkräfte der USA YPG-Abzeichen trügen. Dies sei unvereinbar mit der amerikanisch-türkischen Freundschaft.
Vor etwa zwei Wochen war ein türkischer Kampfhubschrauber bei Gefechten mit der PKK in der Südosttürkei vermutlich abgeschossen worden. Die Armee hatte zunächst von einem technischen Defekt gesprochen. Später hatten die Streitkräfte eingeräumt, der Helikopter sei möglicherweise doch abgeschossen worden. Die PKK hatte ein Video veröffentlicht, das den Abschuss zeigen sollte. Bei dem Vorfall waren die beiden Piloten getötet worden.
Die Beziehungen zwischen Moskau und Ankara sind seit dem Abschuss eines russischen Kampfjets im syrisch-türkischen Grenzgebiet durch die Türkei Ende November auf einem Tiefpunkt. Russland fordert eine Entschuldigung, die Erdogan bisher verweigert.