Schwazer Grüne nehmen Wohnraum unter die Lupe
Schwaz – Der Blick in viele Supermarktregale (Stichwort „In der Menge billiger“-Angebote) verschleiert, was die Statistik Austria deutlich a...
Schwaz –Der Blick in viele Supermarktregale (Stichwort „In der Menge billiger“-Angebote) verschleiert, was die Statistik Austria deutlich aufzeigt: Die Zahl der allein Wohnenden steigt kontinuierlich. In Tirol dürfte es im Jahr 2030 bei anhaltender Entwicklung 130.500 Einpersonenhaushalte geben – 2014 waren es nur 106.400. Knapp 55.000 davon werden im Jahr 2030 Menschen bewohnen, die älter als 65 Jahre sind. 2014 wurde diese Altersgruppe bei den Einpersonenhaushalten noch mit 36.200 Personen beziffert. „Die Gruppe 65 plus wird sich bis 2050 verdoppeln. Und die Menschen wollen im Alter so lange es geht selbstbestimmt leben. Deshalb braucht es betreutes Wohnen, zumal ein Altenheimbett mit Kosten von rund 3500/4000 Euro die teuerste Lösung ist“, meint der Schwazer Stadtrat und Landtagsvizepräsident Hermann Weratschnig (Grüne). Auch durch Scheidungen oder weil junge Menschen von zuhause ausziehen, steige die Zahl der Einpersonenhaushalte.
Laut den Schwazer Grünen braucht der Bezirk Schwaz jährlich 250 neue geförderte Wohnungen, wenn der Wohnbedarf der Zukunft gedeckt werden soll. „In der Stadt Schwaz haben wir über 700 Wohnungswerber auf der Liste. Das zeigt, dass wir eine raumverträgliche Verteilung von Grund und Boden für Projekte mit günstigen Mietpreisen brauchen“, meint die grüne AK-Kammerrätin Daniela Brüstle-Supper. Bezirkssprecherin Viktoria Gruber hält das Bauen auf 99 Jahre langer Baurechtsbasis für attraktiv, da kostengünstiger.
Keine neuen Insel-Siedlungen widmen, sondern die bestehenden sanieren, verdichten und an vorhandenen und entwickelbaren Achsen des öffentlichen Nahverkehrs verdichtete Bauweise zulassen, lauten Forderungen der Grünen. Und lieber höher bauen, als noch mehr Grundfläche zu verbrauchen. Denn täglich werden tirolweit rund 10.000 m² verbaut, das ist mehr als ein Fußballfeld. „Ob Bedarf an Wohnbauförderung für Projekte besteht, entscheidet die Gemeinde. Sie gibt die Kriterien vor“, betont Weratschnig. Er appelliert an Gemeinden im Inntal mit guter Anbindung an öffentlichen Nahverkehr, die so genannten „5-€-Wohnungen“, die aufgrund geringer Stellplätze und Kellerreduktion leistbarer sind, zu forcieren und sich dafür Fördermittel beim Land zu sichern. (ad)