Marilyn Monroe: Der Mythos lebt
Am 1. Juni 1926 wurde die spätere Leinwandikone Marilyn Monroe in Los Angeles geboren. Ihre Glanzrollen, ihr tragisches Privatleben und die Umstände ihres frühen Todes bewegen bis heute.
New York –90 Jahre alt wäre Marilyn Monroe am heutigen 1. Juni 2016. Doch sie bleibt auf ewig 36 – so alt war sie zum Zeitpunkt ihres Selbstmordes beziehungsweise ihrer Ermordung durch die CIA/die Mafia/die Kennedys, wie verschiedene Theorien lauteten. Ihr früher und legendenumwobener Tod hat ihren Status als Filmikone des Jahrhunderts gesichert. Die Monroe symbolisiert Amerika wie sonst höchstens noch Elvis, James Dean, Coca-Cola oder der Marlboro-Mann.
Ihr Leben ist in 300 Biografien erzählt worden: Es begann am 1. Juni 1926 als gebürtige Norma Jeane Baker in Los Angeles. Das uneheliche Kind einer Cutterin verbrachte den größten Teil seiner Kindheit bei Pflegeeltern und in einem Waisenhaus. Sie war Fabrikarbeiterin, als sie als Model entdeckt wurde. Nach der ersten gescheiterten Ehe mit ihrem fünf Jahre älteren Nachbarn James Dougherty machte sie sich als 20-Jährige nach Hollywood auf, färbte ihre Haare wasserstoffblond und wurde rasch zum Mega-Star. Marilyn verzückte das Publikum als naive Schönheit in „Blondinen bevorzugt“, „Wie angelt man sich einen Millionär?“ und „Das verflixte siebente Jahr“.
Doch die Rolle der einfältigen Blondine genügte ihr nicht, sie wollte als ernsthafte Schauspielerin anerkannt werden. Nach einer weiteren gescheiterten Ehe mit Baseball-Star Joe DiMaggio ging sie nach New York, nahm Schauspielunterricht und gründete – übrigens als eine der ersten Schauspielerinnen Hollywoods – ihre eigene Produktionsfirma. Ihr Durchbruch erfolgte 1950 in „Asphalt Jungle“ von John Huston. Die von ihr produzierten Filme „Bus Stop“ (1956) und „Der Prinz und die Tänzerin“ (1957) bewiesen zwar ihr vielseitiges Talent, konnten aber an die früheren Erfolge nicht anknüpfen. So war sie bald wieder als süße Blondine zu sehen – in Billy Wilders „Manche mögen’s heiß“ (1959), für viele die beste Filmkomödie aller Zeiten.
Ihr vergebliches Bemühen, das Image des naiven Blondchens abzuschütteln, war Teil von Marilyns Tragik – ebenso wie die vergebliche Suche nach Halt in einer dauerhaften Beziehung. Nachdem auch ihre dritte Ehe mit dem Dramatiker Arthur Miller in die Brüche ging, begab sie sich in psychiatrische Behandlung. Zur Arbeit erschien sie immer unregelmäßiger, und ihr letzter Film blieb „Misfits“ von John Huston, zu dem Arthur Miller das Drehbuch schrieb (1961). Während der Dreharbeiten zum darauf folgenden „Something’s Got To Give“ wurde sie sogar gefeuert. Einen Monat später war sie tot – und die Mythen und Spekulationen über die Umstände ihres Todes sind bis heute nicht versiegt. (TT, APA, dpa)