Brucknerhaus Linz feiert 85. Geburtstag von Balduin Sulzer

Linz (APA) - „Jung, bunt, frisch und mit überarbeiteter Website“ präsentiert sich das Linzer Brucknerhaus laut seinem künstlerischen Direktor Hans-Joachim Frey in der kommenden Saison. 200 Eigenproduktionen stehen auf dem Programm, erklärte er in der Pressekonferenz am Dienstag. Ein Höhepunkt: Der Festreigen mit acht Konzerten 2017 zum 85. Geburtstag des oberösterreichischen Komponisten Balduin Sulzer.

Kurator Michael Wruss wollte aber kein „Sulzer-Minifestival“ sondern eine Konzertserie mit einem Querschnitt aus dessen gesamten Oeuvre, die sich in den regulären Spielplan eingliedere. Damit wolle er zeigen, dass der Oberösterreicher quasi zum „Pflichtprogramm des Brucknerhauses“ gehöre, meinte Wruss.

Und noch ein besonders Fest steht in der Saison 2016/17 an: Dennis Russell Davis, der 17 Jahre lang das Bruckner Orchester geleitet hat, nimmt 2017 Abschied. Zum großen Schlusskonzert gibt er Mahlers 3. Symphonie, mit der er im Jahr 2000 das Brucknerfest eröffnet hatte. Dennoch bleibt er dem „Zuhause des Brucknerorchesters“, wie er via Videobotschaft in der Pressekonferenz mitteilte, erhalten. Der Maestro kuratiert das Festival für Neue Musik im Juni 2017.

Als Publikumsmagnet haben sich das große Abonnement und die Sonntagsmatineen entwickelt, die eine Auslastung von mehr als 90 Prozent besitzen. Hier werden auch in der Saison 2016/17 wieder internationale Größen erwartet. Daniel Barenboim oder Wladimir Fedossejew werden dirigieren. Die Wiener Philharmoniker und die Staatskapelle Dresden gastieren in Linz. Um die Internationalität des Hauses mehr auszubauen, wurde das Abo „Fortissimo“ mit vier Konzerten geschaffen. Unter anderem wird die deutsche Violinistin Anne-Sophie Mutter Werke von Johannes Brahms und Max Bruch spielen.

Für Innovation steht die Jazz-Reihe. Kurator Paul Zauner, der jedes Jahr zu Pfingsten auf seinem Bauernhof das INNtöne Jazzfestival ausrichtet, will mit Musikimprovisationen ein Publikum von jung bis alt ansprechen. Das soll auch mit dem Auftritt von Conchita Wurst im März 2017 gelingen.

Augenmerk will man im Brucknerhaus vor allem auf den Nachwuchs legen. Das bestehende Repertoire aus mini.music (drei bis sechs Jahre) und midi.music (sechs bis zehn Jahre) wurde um die Teens erweitert. Für sie gibt es zwei Reihen, maxi.music ab zehn Jahre und educational.series für Oberstufenschüler.

Erstmals wird das gesamte Saisonprogramm in einem neuen Heft präsentiert. Grundsätzlich wird an dem Konzept der Festival-Reihen festgehalten, allerdings „farbenprächtiger“, spielte Frey auch auf die im aktuellen Kontrollamtsbericht angeführten Kritikpunkte an, wonach das Brucknerhaus in die Jahre gekommen sei. In dem Prüfbericht wurde u.a. die schlechte Auslastung sowie die Positionierung und Programmierung des Konzerthauses bemängelt. Als Antwort darauf wurden Arbeitsgruppen geschaffen. „In einem knappen Jahr werden wir die 34 Empfehlungen abgearbeitet haben“, erklärte der kaufmännische Direktor Thomas Ziegler.

Auch äußerlich soll das Orchesterhaus am Donauufer „aufgemöbelt“ werden, wie Ziegler meinte. 650.000 Euro fließen in die Renovierung des 40 Jahre alten Gebäudes.

( S E R V I C E - Infos unter www.brucknerhaus.at)