Burgenländische Unternehmen entdecken den Onlinehandel

Eisenstadt (APA) - Online-Einkauf gehört auch im Burgenland für viele Konsumenten längst zum Alltag. Bei Handelsbetrieben ist dieser Trend n...

Eisenstadt (APA) - Online-Einkauf gehört auch im Burgenland für viele Konsumenten längst zum Alltag. Bei Handelsbetrieben ist dieser Trend noch nicht so ausgeprägt. Jeder dritte ist noch nicht im Internet vertreten, so Handels-Spartenobfrau Andrea Gottweis am Dienstag in Eisenstadt. Die Wirtschaftskammer will Unternehmern mit Informationsangeboten Schwellenängste nehmen und Chancen für Betriebe aufzeigen.

Rund um den Einkauf gebe es im Burgenland eine dynamische Entwicklung: „70 Prozent der Kaufentscheidungen fallen zu Hause auf der Couch. Der Kunde informiert sich, kauft dann im Internet, großteils doch noch im Geschäft“, erläuterte Gottweis. 53 Prozent der Burgenländer würden angeben, online zu shoppen.

Nur rund 15 Prozent der heimischen Betriebe hingegen würden Waren im Internet anbieten. „Die Erwartungen des burgenländischen Konsumenten in Richtung Internet sind eher, billig und schnell zu kaufen“. Produkte wie Kleidung und Bücher würden am häufigsten nachgefragt.

Es sei „ein Muss“ für die nächsten Jahre, dass alle Unternehmer im Netz vertreten seien, um auch entsprechend gefunden zu werden, meinte Gottweis. Deshalb wolle man aufklären, wie wichtig die Internetpräsenz für die Unternehmer sei.

Immer mehr Burgenländer nutzen das Internet. Aus der Altersgruppe der 16- bis 74-Jährigen kauften 2005 100.000 Menschen online ein. Mittlerweile seien es 180.000, das entspricht rund 80 Prozent, geht aus einer von der KMU Forschung Austria im Auftrag der Wirtschaftskammer Burgenland erstellten Studie hervor.

Online Shopping sei noch eine Frage des Alters, so Ernst Gittenberger von der KMU Forschung Austria. Je jünger, desto häufiger werde im Internet eingekauft. Während Über-60-Jährige noch sehr verhalten seien, zeige die Altersgruppe von 50 bis 60 Jahre deutliche Aufholtendenzen. Immer wichtiger im Zusammenhang mit dem Einkauf werde das Smartphone, das mittlerweile 120.000 Burgenländer nutzen.

Was sich die Kunden wünschen: „An erster Stelle steht billig“, berichtete Gittenberger. Weitere wichtige Kriterien bilden schnelle Lieferung, Bequemlichkeit beim Einkauf und eine große Produktauswahl. 2015 gaben burgenländische Konsumenten 180 Mio. Euro in Internetshops aus, vor zehn Jahren lag das Volumen bei 30 Mio. Euro. Ein Wermutstropfen sei: „Österreichweit fließt die Hälfte der Onlineausgaben der Konsumenten zu ausländischen Anbietern“, vor allem an deutsche Versandhändler.

Gemeinsam mit dem WIFI veranstaltet die Wirtschaftskammer Burgenland von 19. bis 21. Oktober eine „Online-Akademie“, kündigte Gottweis an. In dem dreitägigen Kurs wird über Marketing, rechtliche Aspekte sowie über Möglichkeiten informiert, die Online-Plattformen zum Beispiel bei der Bezahlung bieten. Außerdem soll die Wirtschaftskammer-Plattform „Firmen A-Z“ forciert werden. Der „Pannonische Handelstag“ im November widmet sich ebenfalls dem Schwerpunkt Online und E-Commerce.