Milchpreis A-Marketing-Chef lobt Konsumenten und Handel

Wien (APA) - Angesichts der Milchkrise sieht der Chef der A-Marketing, Michael Blass, die österreichischen Kunden und Lebensmittelhändler al...

Wien (APA) - Angesichts der Milchkrise sieht der Chef der A-Marketing, Michael Blass, die österreichischen Kunden und Lebensmittelhändler als große Verbündete der heimischen Landwirtschaft. In Deutschland sei der Milcherzeugerpreis für Bauern deutlich niedriger als in Österreich, sagte Blass am Dienstag vor Journalisten in Wien.

Es gebe hierzulande ein „hohes Maß an Konsumpatriotismus“ bei Milchprodukten, lobte Blass die heimischen Konsumenten und Händler. Der Lebensmittelhandel wurde in der Vergangenheit von den Bauern oft für seine „Aktionitis“-Preise bei Milchprodukten kritisiert.

In Österreich liegt der Bauern-Milchpreis für konventionelle Milch aktuell zwischen 27 und 29 Cent pro Kilogramm und für Bio-Heumilch bei ungefähr 48 Cent. In Deutschland ist der Milchpreis für die Bauern bereits teilweise unter 20 Cent gesunken. Vor zwei Jahren lag der Erzeugermilchpreis noch bei 40 Cent. Im österreichischen Supermarkt-Regal kostete ein Liter konventionelle Frischmilch im Jahr 2015 im Schnitt rund 1,03 Euro.

Blass verwies auf die hohe Qualitäten im österreichischen Milchsektor: Rund 11 Prozent der produzierten Milchmenge in Österreich ist Bio und zusätzlich 9 Prozent entspricht Heumilch-Kriterien. Seit 10 Jahren garantieren Molkereien und Milchbauern auch eine gentechnikfreie Produktion. Seit dem Jahr 1990 ist die Anzahl der Milchkühe laut AMA um vierzig Prozent zurückgegangen, höhere Leistungen pro Kuh ließen die Produktion um mehr als 70 Prozent wachsen.

Anlässlich des morgigen Weltmilchtages veranstaltet heute, Dienstag, die Agrarmarkt Austria (AMA) ein Milchsymposium in Wien zum Stand der Wissenschaft mit dem Titel „Wie zeitgemäß ist Milch noch?“.

Der ÖVP-Bauernbund fordert aufgrund der „miserablen Lage“ der Milchbauern einige Sofortmaßnahmen. Präsident Jakob Auer drängt seit Anfang Mai auf einen Quartalsrabatt bei der Bauern-Sozialversicherung. „Der SV-Rabatt ist budgetmäßig drin“, betonte Auer am Dienstag in einer Aussendung. Auch müssten Kreditstundungen beziehungsweise Zinserleichterungen für Bauern angedacht werden. „Alles, was die Liquidität auf den Höfen sichert sowie Zahlungsunfähigkeit abwehrt, ist notwendig und sofort umzusetzen.“

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