Helfer: Kaum Zivilisten können aus irakischem Falluja fliehen

Falluja (APA/dpa) - In der von irakischen Streitkräften angegriffenen IS-Hochburg Falluja im Westen des Landes entfaltet sich nach Angaben v...

Falluja (APA/dpa) - In der von irakischen Streitkräften angegriffenen IS-Hochburg Falluja im Westen des Landes entfaltet sich nach Angaben von Helfern eine humanitäre Katastrophe. Die Zivilisten stünden im Kreuzfeuer der Konfliktparteien und es gebe für sie keine sicheren Fluchrouten aus der Stadt heraus, sagte der Generalsekretär des Norwegischen Flüchtlingsrates (NRC), Jan Egeland, am Dienstag.

Nach NRC-Angaben sind rund 50.000 Menschen in der von dem „Islamischen Staat“ (IS) kontrollierten Stadt eingeschlossen. Nur 554 Familien hätten seit Beginn der Militäroffensive aus der Umgebung der Stadt fliehen können. Der NRC wüsste nur von einer Familie, die aus der Stadt selber entkommen sei, so Egeland. Zivilisten berichteten von extremer Hungersnot in Falluja, teilte der NRC-Leiter im Irak, Nasr Muflahi, mit. „Ein Mangel an Essen, Medizin, sicherem Trinkwasser und Strom drängt Familien an den Rand der Verzweiflung.“

Die irakische Armee und Milizen hatten Anfang vergangener Woche mit Unterstützung von US-Luftangriffen eine Offensive begonnen, um die sunnitischen Extremisten aus der Stadt rund 70 Kilometer westlich von Bagdad zu vertreiben. Falluja ist nach der nordirakischen Stadt Mosul die wichtigste IS-Hochburg im Krisenland Irak. Die Extremisten kontrollieren die Stadt seit Jänner 2014.