Milchpreis - Team Stronach für Palmöl-Steuer und -Kennzeichnung

Wien (APA) - Das Preistief bei Milch hat für Team-Stronach-Agrarsprecher Leo Steinbichler mit dem Palmöl-Boom in der Lebensmittelindustrie z...

Wien (APA) - Das Preistief bei Milch hat für Team-Stronach-Agrarsprecher Leo Steinbichler mit dem Palmöl-Boom in der Lebensmittelindustrie zu tun. In Europa würden Nahrungsmittelhersteller immer öfter Milch- und Butterfette durch das umstrittene Palmöl ersetzen, so Steinbichler am Dienstag vor Journalisten in Wien.

Um die umwelt- und gesundheitsschädliche Palmöl-Produktion in Schwellen- und Entwicklungsländern nicht weiter zu unterstützen und die europäischen Milchbauern vor unlauterer Konkurrenz zu schützen, plädiert Steinbichler für eine Steuer auf Palmöl und eine klare Palmöl-Kennzeichnung. Dem Konsumenten würden Produktinfos vorenthalten, etwa bei Leichtmilch und Biomargarine und bei anderen verarbeiteten Lebensmittel. Steinbichler verwies auf Russland, wo die Regierung die Steuern auf Palmöl erhöhen will, um die Milchwirtschaft zu schützen.

Steinbichler ortet auch ein Systemversagen in der heimischen Agrarpolitik. „Weder das Russlandembargo, noch der chinesische Markt sind schuld daran, dass unsere Bauern nicht mehr kostendeckend arbeiten können.“ Die Märchen von „Milchseen und Butterbergen“ würden verwendet, um die Preise am Bauernhof zu drücken. Der Team-Stronach-Agrarsprecher forderte erneut die sofortige Wiedereinführung der Bauernmilchquote. Im April 2015 wurde die Milchquote in der EU abgeschafft, seitdem dürfen Molchbauern soviel produzieren wie sie wollen. 40 Cent pro Liter konventionelle Milch sind für Steinbichler die unterste Grenze für Bauern, um kostendeckend arbeiten zu können. Im April lag der konventionelle Milchpreis laut A bei 28 Cent pro Kilogramm, für Bio-Heumilch bei 47 Cent. Laut dem Team-Stronach-Agrarsprecher erhalten Bauern in Niederösterreich, die von der Freien Milch wieder zur Genossenschaft wechselten, sogar nur mehr 19 Cent.