VW-Skandal - Früherer EU-Kommissar Verheugen will nicht aussagen

Wolfsburg (APA/AFP) - Der ehemalige EU-Industriekommissar Günter Verheugen (SPD) hat mit der Weigerung, vor dem EU-Untersuchungsausschuss zu...

Wolfsburg (APA/AFP) - Der ehemalige EU-Industriekommissar Günter Verheugen (SPD) hat mit der Weigerung, vor dem EU-Untersuchungsausschuss zum VW-Abgasskandal auszusagen, für Unmut gesorgt. „Das ist nicht zu akzeptieren“, erklärte der Sprecher der konservativen EVP-Fraktion im Untersuchungsausschuss, Krisjanis Karins, am Dienstag in Brüssel.

Auch EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) zeigte sich „überrascht“ von der Absage des früheren Kommissars für Industrie und Unternehmenspolitik.

In einem Antwortbrief, der der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, fordert Schulz seinen deutschen Parteigenossen auf, seine Entscheidung zu ändern. Verheugen, der von 2004 bis 2010 Industriekommissar war, hatte in seiner Absage argumentiert, dass die aktuelle EU-Kommission alle Aussagen geben könne, die der Untersuchungsausschuss verlange. Er sehe nicht, welche zusätzlichen Informationen er liefern könne.

Schulz appellierte dagegen an den „guten Willen“ von Verheugen, die Arbeit des Untersuchungsausschusses zu unterstützen. „Wie Sie wissen, liegt die Stärke der europäischen Institutionen in der offenen, demokratischen und transparenten Art und Weise ihrer Verfahren“, schrieb Schulz. Er hoffe, dass Verheugen die Einladung des Untersuchungsausschusses für den 14. Juli annehmen werde.

Der Untersuchungsausschuss des Europaparlaments soll bis Anfang 2017 die Hintergründe des VW-Abgasskandals beleuchten. Der Konzern hatte im September eingeräumt, bei Umwelttests von Dieselfahrzeugen die Abgaswerte manipuliert zu haben. Der Untersuchungsausschuss will für seine Arbeit verschiedene Vertreter aus Industrie, Wirtschaft und Politik befragen.

~ ISIN DE0007664039 WEB http://www.volkswagenag.com ~ APA410 2016-05-31/15:24