Allianz-Studie: G-20-Länder müssen mehr gegen Klimawandel investieren

München (APA/Reuters) - Die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G-20) müssen laut einer Studie der Allianz deutlich mehr Geld in de...

München (APA/Reuters) - Die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G-20) müssen laut einer Studie der Allianz deutlich mehr Geld in den Ausbau erneuerbarer Energien zur Bekämpfung der Erderwärmung lenken. „Alle G-20-Staaten müssen nachlegen, um die in Paris festgelegten Ziele zu erfüllen“, sagte Niklas Höhne vom Forschungsinstitut New Climate am Dienstag.

Insgesamt müssten sie bis 2035 jährlich 710 Mrd. Dollar (637 Mrd. Euro) in den Ausbau der emissionsfreien Stromerzeugung stecken, um die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. Bisher ist es nicht einmal die Hälfte. In Deutschland ging zuletzt das Investitionsvolumen auf rund 10 Mrd. Dollar jährlich zurück, nötig sind Höhne zufolge mindestens 23 Milliarden.

Andernorts ist der Aufholbedarf noch deutlich größer: „Investitionsbedarf gibt es vor allem in den großen Schwellenländern“, so Höhne. Insgesamt müsste dort die Hälfte der Last geschultert werden. Im Auftrag der Allianz, die zuletzt selbst 3 Mrd. Euro in erneuerbare Energieerzeugung gesteckt hat, ermittelte er, wo es für Anleger am attraktivsten ist. Am dringendsten fehlten Investitionen demnach in Indien, Südafrika, Indonesien und China. Der Anreiz für Anleger sei in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und China am größten. Die USA lägen jeweils im Mittelfeld.

Die Allianz kündigte an, selbst weiter in erneuerbare Energien zu investieren. „Da wir gerade keine deutschen Staatsanleihen kaufen wollen, bei dem Zinsniveau, ist das für uns ein wichtiges Thema“, sagte Axel Zehren, Finanzchef der Allianz Investment Management. Mit rund 18 Mrd. Euro würden auch dieses Jahr wieder 80 Prozent der Nettoneuanlagen in alternative Investments fließen. Sein Haus steckt seit März kein Geld mehr in Kohle-Titel.