Europas Leitbörsen schließen einheitlich im Minus
Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag einheitlich mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 ...
Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag einheitlich mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 büßte 26,53 Einheiten oder 0,86 Prozent auf 3.063,48 Zähler ein.
Nach etwas schwächerem Verlauf rutschten die meisten europäischen Indizes am späten Nachmittag tiefer ins Minus ab. Eine aktuelle Umfragen aus Großbritannien kippe wieder stärker in Richtung „Brexit“ und das sorge vor der näher rückenden Abstimmung für etwas erhöhte Nervosität am Aktienmarkt, sagte ein Börsianer.
Zudem wurden die jüngsten Nachrichten von der Konjunkturfront am Markt zum Teil eher negativ aufgenommen, hieß es von Marktbeobachtern. So war die Geldmenge im Euroraum im April schwächer gewachsen als von Analysten gedacht. Die Kreditvergabe erholte sich inzwischen wie schon in den Vormonaten von niedrigem Niveau aus weiter.
Die Verbraucherpreise in der Eurozone sind im Mai weniger stark gefallen als noch im Vormonat, wurde zudem bekannt. Und die Lage auf dem Arbeitsmarkt in der Eurozone hat sich im April wie erwartet nicht verändert.
Am Nachmittag rückten dann aktuelle US-Daten in den Vordergrund: In den USA hat sich das Geschäftsklima in der Region Chicago im Mai unerwartet eingetrübt. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex ist von 50,4 Punkten im Vormonat auf 49,3 Punkte gesunken. Volkswirte hatten mit einem leichten Anstieg auf 50,5 Punkte gerechnet. Und auch die US-Verbraucherstimmung hat sich im Mai überraschend und deutlich eingetrübt.
In einem Branchenvergleich zeigten sich Bankwerte unter den größten Verlierern. Auch einige der zuletzt gefragten Autowerte waren nun auf der Verliererseite zu finden. Für getrübte Laune sorgte hier, dass die Abgas-Affäre den Volkswagen-Konzern (VW) auch zum Jahresstart ausgebremst hatte. Die VW-Vorzüge schlossen 2,61 Prozent tiefer.
Zwar habe das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) die Erwartungen übertroffen, schrieb ein Analyst von der DZ Bank in einem ersten Kommentar. Die Kernmarke VW habe die Gewinnerwartungen aber verfehlt und das China-Geschäft sei schwächer gewesen. Ein Händler sieht den Grund für die Kursverluste stark von Gewinnmitnahmen getrieben. Viele Anleger dürfte nach dem starken Verlauf der vergangenen Wochen nun zunächst Kasse machen.
Unter den weiteren Autowerten büßten Daimler 0,34 Prozent ein, während BMW 0,17 Prozent zulegten. In Paris sanken Renault und Peugeot jeweils um rund ein Prozent.
Bei den Bankwerten rutschten in Mailand UniCredit 4,01 Prozent ins Minus und Intesa SanPaolo gaben um 2,78 Prozent nach. In Madrid verloren Banco Santander 2,79 Prozent und BBVA fielen um 1,80 Prozent.
~ ISIN EU0009658145 ~ APA518 2016-05-31/18:05