Protest polnischer Spediteure gegen französischen „Protektionismus“

Warschau (APA/AFP) - Dutzende polnische Spediteure haben am Dienstag in Warschau gegen den „Protektionismus“ Deutschlands und Frankreichs pr...

Warschau (APA/AFP) - Dutzende polnische Spediteure haben am Dienstag in Warschau gegen den „Protektionismus“ Deutschlands und Frankreichs protestiert, die den Mindestlohn auch auf ausländische Lastwagenfahrer anwenden wollen. Die Spediteure versammelten sich vor der französischen Botschaft, bevor sie zur EU-Vertretung weiterzogen. Zwei französische Diplomaten nahmen eine Petition der Demonstranten entgegen.

Laut dem seit Anfang 2015 geltenden Mindestlohngesetz sowie einem französischen Gesetz, das am 1. Juli in Kraft treten soll, müssen auch ausländische Spediteure ihren Fahrern den in Deutschland und Frankreich geltenden Mindestlohn zahlen, wenn sie deren Gebiet durchqueren. Dies erhöht aus Sicht der Spediteure die Lohnkosten und verringert die Wettbewerbsfähigkeit. Die polnischen Spediteure sind führend auf Langstrecken in Europa und halten 24 Prozent des Marktes.

„Das Vorgehen der französischen Regierung entspricht der Definition von Protektionismus, sie schafft administrative Barrieren“, sagte die Sprecherin des polnischen Spediteursverbands ZMPD, Anna Wrona, der Nachrichtenagentur AFP. „Russland hat das Gleiche gemacht, nun übernehmen Frankreich und Deutschland die russischen Methoden.“ Laut dem ZMPD sind ähnliche Protestaktionen in anderen Ländern Osteuropas sowie in Spanien und Portugal geplant.