ÖFB bot gegen Malta Schonkost, Lazaro nicht bei der EM dabei
Österreichs Fußball-Nationalteam feierte gegen Malta einen ungefährdeten 2:1-Sieg. Für Aufsehen sorgten der Tiroler Alessandro Schöpf mit seinem ersten Länderspieltreffer und David Alaba mit einem Eigentor in der Schlussphase. Jungstar Valentino Lazaro fährt nicht nach Frankreich mit.
Klagenfurt - Das österreichische Fußball-Nationalteam hat am Dienstag in Klagenfurt einen glanzlosen EM-Test gegen Malta abgeliefert. Die Österreicher setzten sich gegen die Insel-Kicker aus dem Mittelmeer mit 2:1 durch. Die ÖFB-Treffer vor 20.200 Zuschauern im Wörthersee-Stadion erzielten Marko Arnautovic (4.) und Alessandro Schöpf (18.). David Alaba fabrizierte im Finish ein kurioses Eigentor (87.).
Das Team von Marcel Koller hatte das Spiel zwar im Griff, ließ zwei Wochen vor dem ersten EM-Gruppenspiel gegen Ungarn (14. Juni) aber in der Offensive noch Verbesserungspotenzial erkennen. Immerhin hat die ÖFB-Auswahl nun in 23 aufeinanderfolgenden Länderspielen zumindest ein Tor erzielt. Das ist ein neuer Verbandsrekord. Die bisherige Bestmarke stand bei 22 Partien von 1954 bis 1956.
Die Österreicher gingen durch ein Geschenk der Nummer 165 der FIFA-Weltrangliste früh in Führung. Malta-Verteidiger Andrei Agius verlor den Ball im eigenen Strafraum an Arnautovic, der mit dem Außenrist sein elftes Länderspiel-Tor erzielte. Für Schöpf war es das erste - im ersten Einsatz von Beginn an. Der 22-jährige Tiroler schloss eine sehenswerte Aktion nach Vorarbeit von Zlatko Junuzovic zum 2:0 ab.
Alaba passierte kurz vor Schluss ein Missgeschick. Einen Rückpass des Bayern-München-Legionärs konnte der neben seinem Gehäuse postierte Özcan erst hinter der Linie erreichen.
Nach dem Spiel musste Koller noch einen Spieler aus seinem EM-Kader eliminieren. Es traf Salzburg-Jungstar Valentino Lazaro. Der 20-jährige Mittelfeldspieler darf am Mittwoch nach der Rückkehr nach Wien in den Urlaub fahren. (TT.com, APA)
Reaktionen nach dem Spiel
Marcel Koller (Teamchef): „Es war für uns wichtig, nach dem Trainingslager in der Schweiz in den Rhythmus zu kommen. Da haben noch ein paar Sachen gefehlt. Das ist aber auch klar, wenn man ein paar Tage zuvor noch in den Bäumen herumkraxelt. Natürlich hätte ich gerne viele Tore gesehen.“
Zum EM-Kader: „Wir haben mit Valentino Lazaro ausgemacht, dass er als junger Spieler die Erfahrungen beim Team sammeln soll, wenn sich aber keiner verletzt, dass er nicht bei der EM dabei ist. Er wird mit uns zurück nach Wien fliegen und morgen in den Urlaub gehen.“
Alessandro Schöpf: „Teilweise haben wir schön gespielt, teilweise zu langsam. Es war ein guter Test für uns. Ich bin glücklich, dass wir gewonnen haben. Vielleicht hat teilweise die Konzentration gefehlt. Ich hoffe natürlich, dass ich bei der EM helfen kann.“
David Alaba zu seinem Eigentor: „Wir wollten hinten rausspielen, vom Gefühl her dachte ich, dass der Rambo im Tor steht. Das Eigentor nehme ich ganz klar auf meine Kappe.“
Österreichs 23-Mann-Kader für die EURO in Frankreich
Tor: Robert Almer (Austria Wien/27 Länderspiele), Heinz Lindner (Eintracht Frankfurt/8), Ramazan Özcan (FC Ingolstadt/7)
Abwehr:
Aleksandar Dragovic (Dynamo Kiew/46/1 Tor), Christian Fuchs (Leicester City/74/1), György Garics (SV Darmstadt/41/2), Martin Hinteregger (Borussia Mönchengladbach/13/0), Florian Klein (VfB Stuttgart/36/0), Sebastian Prödl (FC Watford/56/4), Markus Suttner (FC Ingolstadt/16/0), Kevin Wimmer (Tottenham Hotspur/3/0)
Mittelfeld:
David Alaba (Bayern München/45/11), Marko Arnautovic (Stoke City/51/11), Julian Baumgartlinger (1. FSV Mainz/44/1), Martin Harnik (VfB Stuttgart/57/14), Stefan Ilsanker (RB Leipzig/15/0), Jakob Jantscher (FC Luzern/21/1), Zlatko Junuzovic (Werder Bremen/47/7), Marcel Sabitzer (RB Leipzig/17/3), Alessandro Schöpf (Schalke 04/3/1)
Angriff:
Lukas Hinterseer (FC Ingolstadt/9/0), Rubin Okotie (1860 München/17/2), Marc Janko (FC Basel/53/26)