Heimische Aufsichtsräte haben vor allem Kostensenkungen im Blick
Wien (APA) - Die Stimmung unter Aufsichtsräten in Österreich ist aufgrund der wirtschaftlichen Gesamtsituation einer Umfrage zufolge besonde...
Wien (APA) - Die Stimmung unter Aufsichtsräten in Österreich ist aufgrund der wirtschaftlichen Gesamtsituation einer Umfrage zufolge besonders verhalten. Für ihre Unternehmen setzen sie vor allem auf Kostensenkungen. Innovation kommt im Vergleich zu Deutschland kurz, so das Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte in seiner „EMEA 360° Boardroom Survey“.
„Das schwache Wachstum in Österreich wirkt sich auf den strategischen Fokus der Aufsichtsräte aus. Das Senken der Kosten und operative Aufgaben dominieren daher und Zukunftsthemen spielen im Vergleich eine untergeordnete Rolle“, so Bernhard Gröhs, Managing Partner von Deloitte Österreich.
Befragt wurden 271 Aufsichtsräte aus 20 Ländern in Europa, Nahost und Südafrika (EMEA-Raum). Während in Österreich nur 48 Prozent Innovation einen besonderen Stellenwert einräumen sind es unter allen Befragten 60 Prozent und unter den befragten deutschen Aufsichtsräten sogar 80 Prozent. 21 Prozent der heimischen Studienteilnehmer haben gar keinen Innovationsplan, 13 Prozent sind erst dabei einen zu entwickeln.
Professionelle Qualifikation und Geschlecht sind im EMEA-Raum die wichtigsten Kriterien für die Zusammensetzung der Aufsichtsräte, so Deloitte. Geschlechtsspezifische Diversität spiele aber bei Österreichs Aufsichtsräten eine untergeordnete Rolle. Verpflichtend ist sie nur von 13 Prozent der befragten Aufsichtsräte eingeführt. Der EMEA-Durchschnitt beläuft sich auf 37 Prozent. „Österreichs Unternehmen wären gut beraten, den Anteil von gut ausgebildeten weiblichen Talenten auch in den Aufsichtsräten zu spiegeln“, empfiehlt Gundi Wentner, Partnerin bei Deloitte Österreich. „Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass Diversität im Führungsteam die wirtschaftliche Performance, die Innovationskraft und den Unternehmenserfolg steigern.“