Sarkozy prangert Regierungsversagen bei Reform in Frankreich an

Paris (APA/AFP) - Der französische Oppositionsführer Nicolas Sarkozy hat die Arbeitsmarktreform der sozialistischen Regierung angeprangert. Staatschef Francois Hollande habe „von Anfang an alles falsch gemacht“, sagte Sarkozy in einem Interview mit dem Magazin „Valeurs Actuelles“, das am Donnerstag erscheint.

Hollande sei für das derzeitige Streikchaos verantwortlich, weil er seine Reformen unbedingt durchbringen wolle und keine Debatte im Parlament zugelassen habe, sagte der Chef der konservativen Republikaner. Der Konflikt werde nun auf der Straße ausgetragen. „Schwachheit, Feigheit, totaler Verlust der Autorität: Das ist das Spektakel, dem wir beiwohnen“, sagte der ehemalige Staatschef.

Derzeit läuft unter anderem ein unbefristeter Bahnstreik in Frankreich. Damit protestieren die Gewerkschaften auch gegen die von der französischen Regierung angestrebte Lockerung des Arbeitsrechts. Die Streik- und Protestwelle in Frankreich kommt kurz vor der am 10. Juni beginnenden Fußballeuropameisterschaft.

Hollande sagte in einem Interview mit der Regionalzeitung „Sud Ouest“ vom Mittwoch, er werde die Maßnahmen zur Lockerung des Kündigungsschutzes nicht zurückziehen. Die wahre Bedrohung für die EM sei „der Terrorismus“ - ein Verweis auf die Sorge vor islamistischen Anschlägen während des Turniers.