Wetterbilanz

Heuer war‘s kein Wonnemonat: Der Mai zeigte sich nass und kühl

Der Regenschirm war im Mai ein treuer Begleiter.
© Andreas Rottensteiner

Minusgrade, Frühsommertemperaturen, viel Regen und ein bisschen Sonne: Statistisch gesehen war es heuer einer der 20 nassesten Mai-Monate seit Messbeginn. Auch der meteorologische Sommerbeginn fällt größtenteils ins Wasser.

Innsbruck – Frühlingsgefühle kamen in diesem Mai nicht besonders oft vor. Typische Kaltlufteinbrüche am Monatsbeginn brachten Schnee bis in tiefere Lagen. Am kältesten war es am 5. Mai in Tirol: -5,6 Grad in Obergurgl (1942 Meter), -3,8 Grad in Ehrwald (982 Meter) und -16,1 Grad auf dem Brunnenkogel (3437 Meter) waren österreichweit die niedrigsten Temperaturen, die im so genannten Wonnemonat heuer gemessen wurden. Dies ergab die Auswertung der Wetterdaten durch die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

„Der Mai 2016 liegt in ganz Österreich um 0,2 Grad unter dem vieljährigen Mittel. Das ist zwar nicht viel, aber trotzdem beachtlich. Denn seit Jänner 2011 gab es 53 Monate die überdurchschnittlich warm waren, aber nur 12 Monate die kühler als das Mittel waren“, erklärte ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik. In Nordtirol und Vorarlberg war es mit einer Abweichung von minus 0,4 Grad sogar relativ kühler.

Kufstein knackte 30-Grad-Marke

Nach den Eisheiligen kletterten dann die Temperaturen langsam höher, am 22. Mai wurde zum ersten Mal die 30-Grad-Marke geknackt: Am heißesten war es in Salzburg, wo an einer Wetterstation 32,5 Grad gemessen wurden. Kufstein war an diesem Tag der wärmste Ort in Tirol mit gemessenen 30,6 Grad.

Auch diesen Mai fiel – wie bereits in den drei Jahren zuvor – österreichweit sehr viel Regen und Schnee in höheren Lagen. In Tirol waren es 33 Prozent mehr, Damit war es aber noch relativ trocken: „Österreichweit gesehen war es um 46 Prozent nasser als in einem durchschnittlichen Mai. Das ergibt einen der 20 niederschlagsreichsten Mai-Monate seit 1858“, sagte Klimatologe Orlik, Regen-Spitzenreiter in Österreich war Hörsching in Oberösterreich, wo insgesamt 225 Millimeter Niederschlag und damit 213 Prozent mehr als im Schnitt gemessen wurden.

Sonne macht sich auch weiter rar

Kein Wunder also, dass die Sonne etwas kürzer schien als im Mittel. In weiten Teilen Nordtirols lag die Sonnenscheindauer um zehn bis 20 Prozent niedriger. Besonders wenig bekamen die Bewohner von Prutz mit nur 124 Stunden ab. Das ist ein Minus von 29 Prozent. Mehr als doppelt so viele Sonnenstunden gab es im Vergleich dazu in Neusiedl am See im Burgenland (269 Stunden).

Auch in den kommenden Tagen macht sich die Sonne in Tirol weiter rar: Der meteorologische Sommeranfang am Mittwoch war trüb, Schauer waren keine Seltenheit. Auch am Donnerstag und Freitag dominieren die Wolken, immer wieder regnet es und nur kurz blinzelt dazwischen die Sonne heraus. Ab Samstag wird es laut Prognosen zumindest langsam ein bisschen wärmer, aber es wird wohl unbeständig bleiben. (smo)

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