Israel ließ jüdischen Extremisten frei
Jerusalem (APA/dpa) - Zehn Monate nach einem tödlichen Brandanschlag auf eine Palästinenserfamilie im Westjordanland hat Israel einen führen...
Jerusalem (APA/dpa) - Zehn Monate nach einem tödlichen Brandanschlag auf eine Palästinenserfamilie im Westjordanland hat Israel einen führenden jüdischen Extremisten auf freien Fuß gesetzt. Meir Ettinger sei aus der Haft entlassen worden, berichteten israelische Medien am Mittwoch. Der 24-Jährige war nach der Attacke in der Ortschaft Duma als einer der Tatverdächtigen festgenommen worden.
Bei dem Anschlag wurden im Juli 2015 ein 18 Monate altes palästinensisches Kleinkind und seine Eltern getötet. Ein weiteres Kind überlebte schwer verletzt. Die Tat hatte in Israel eine Debatte über Gewalttaten militanter Siedler ausgelöst.
Ettinger, Enkel des rechtsradikalen Rabbiners Meir Kahane, gilt als Anführer einer rechtsextremen Vereinigung von Siedlern, die Angriffe auf Palästinenser und ihr Besitztum verüben. Er war in sogenannter Administrativhaft ohne Anklage festgehalten worden. Ettinger wurde nun - offenbar mangels Beweisen - unter strengen Auflagen des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet wieder freigelassen. Er steht teilweise unter Hausarrest, darf unter anderem Jerusalem und das Westjordanland nicht besuchen und mit mehr als 90 Personen keinen Kontakt aufnehmen.
Ein Verfahren gegen zwei weitere Tatverdächtige in dem Duma-Fall läuft noch. Die beiden Hauptangeklagten wollten sich der Anklage zufolge mit dem Brandanschlag für einen Mord an einem Israeli durch Palästinenser im Vormonat rächen.