Salzburger drohte am Hauptbahnhof, eine Bombe zu entzünden: Prozess

Salzburg (APA) - Ein 34-jähriger Salzburger, der am 28. Februar 2016 in einer Trafik am Salzburger Hauptbahnhof damit gedroht hatte, eine Bo...

Salzburg (APA) - Ein 34-jähriger Salzburger, der am 28. Februar 2016 in einer Trafik am Salzburger Hauptbahnhof damit gedroht hatte, eine Bombe hochgehen zu lassen, ist heute, Mittwoch, wegen gefährlicher Drohung vor einem Schöffensenat gestanden. Der psychisch Kranke erklärte bei dem Prozess am Landesgericht, seine Intention sei gewesen, dass er von Polizisten erschossen werde. Verletzt wurde damals niemand.

Die Staatsanwaltschaft stellte einen Antrag auf Einweisung des 34-Jährigen in eine Anstalt für geistig abnorme, nicht zurechnungsfähige Rechtsbrecher. Der an einer bipolaren Störung leidende Salzburger habe den Personen, die sich zur Tatzeit in der Trafik aufhielten, mit dem Tod gedroht und sie deshalb „in Furcht und Unruhe versetzt“, wie Staatsanwältin Claudia Schmidhofer sagte. Der Mann hatte geschrien, dass er vier Bomben am Bahnhof versteckt habe. Er riss sein T-Shirt vom Oberkörper, warf die Registrierkasse der Trafik zu Boden und wehrte sich gegen die Festnahme.

In seiner Einvernahme vor der Polizei erklärte der Beschäftigungslose, der von der Mindestsicherung lebt, er habe einen Suizid durch Schüsse aus einer Polizeipistole herbeiführen wollen. „Ich war von Sinnen, ich war in einem Ausnahmezustand“, schilderte er heute der vorsitzende Richterin Daniela Meniuk-Prossinger.

Der Salzburger wurde nach dem Vorfall in die Justizanstalt Salzburg gebracht und dann in der Christian-Doppler-Klinik stationär betreut. Er fühle sich jetzt aufgrund der Medikation richtig gut und wäre bereit, sich an alle richterlichen Weisungen zu halten, falls die beantragte Einweisung in die Anstalt bedingt ausgesprochen werde, sagte er zur Vorsitzenden.

Verteidiger Johann Eder erklärte, dass sein Mandat zur Anlass-Tat geständig sei. Der Mann sei sich jetzt auch bewusst, dass er „gravierend Schuld auf sich geladen hat“. Über die Konsequenzen seiner Handlung auf die bedrohten Personen habe er sich damals am Bahnhof keine Gedanken gemacht. Der 34-Jährige setzte nun alles daran, ein stabiles Leben zu führen und dass die medizinische Behandlung kontinuierlich fortgesetzt werde, so der Verteidiger.