Eurasische Wirtschaftsunion um größere Einbindung Serbiens bemüht

Astana/Belgrad (APA) - Die von Russland angeführte Eurasische Wirtschaftsunion (EEU) bemüht sich offenbar um eine größere Einbindung des EU-...

Astana/Belgrad (APA) - Die von Russland angeführte Eurasische Wirtschaftsunion (EEU) bemüht sich offenbar um eine größere Einbindung des EU-Beitrittskandidaten Serbien. Beim EEU-Gipfel in Astana wurde laut Belgrader Medienberichten am Dienstag nämlich beschlossen, Verhandlungen mit Serbien über eine einheitliche Handelsvereinbarung aufzunehmen.

Belgrad hat derzeit bilaterale Freihandelsabkommen mit Russland, Kasachstan und Weißrussland. Mit zwei weiteren EEU-Mitgliedern - Kirgistan und Armenien - gibt es allerdings kein solches Abkommen.

Serbiens Handelsminister Rasim Ljajic bestätigte gegenüber Medien das anhaltende Interesse Belgrads um den Export von „Fiat 500 L“, dem in der serbischen Fiat-Chrysler-Tochterfirma hergestellten Wagen, in die EEU-Staaten. Die Bemühungen darum dauern schon seit Jahren, bisher ohne Resultate. Die Fiat-Chrysler-Tochter ist seit Jahren der führende Exporteur Serbiens mit sinkendem Exportwert.

In die EEU-Staaten exportiert Serbien laut der Tageszeitung „Vecernje novosti“ vor allem Getreide, Obst und Gemüse, Fleischprodukte, Süßigkeiten, Medikamente und einige Käsesorten.

Mihajlo Crnobrnja, Leiter der Europäischen Bewegung, warnte gegenüber der Tageszeitung „Blic“ am Mittwoch allerdings, dass Serbien früher oder später in die Situation geraten werde, zu entscheiden, in welcher Richtung es sich bewegen wolle. Die Europäische Union hatte Ende des Vorjahres erst zwei Beitrittskapitel mit Belgrad geöffnet.

Der serbische Premier Aleksandar Vucic beteuert nach wie vor, die Beitrittsverhandlungen mit Brüssel bis Ende 2018 abschließen zu wollen. Auf die EU-Staaten entfallen seit Jahren etwa 65 Prozent des Außenhandels Serbiens. Die direkten ausländischen Investitionen im Balkanland stammen gar zu 76 Prozent aus EU-Staaten.