Wiener Hofburg beim Brandschutz säumig
Wien (APA) - Die zuständige Burghauptmannschaft wird den brandschutztechnischen Vollschutz mit Brandmeldeanlagen der Wiener Hofburg statt de...
Wien (APA) - Die zuständige Burghauptmannschaft wird den brandschutztechnischen Vollschutz mit Brandmeldeanlagen der Wiener Hofburg statt der ursprünglichen Zielsetzung 2009 erst 2020 erreichen. Dies kritisiert der Rechnungshof in dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht zum Brandschutz in öffentlichen Gebäuden. In der Nacht auf den 27. November 1992 brannte die Hofburg. Dabei wurden die Redoutensäle zerstört.
Bereits 1995 war vom RH festgestellt worden, dass ein Vollschutz mit Brandmeldern erst 2010 erreicht sein würde. Folgerichtig wurde empfohlen, dies zu beschleunigen, was von der Burghauptmannschaft mit dem Ziel 2009 auch zugesagt wurde. Trotz laufender Maßnahmen wird dies jedoch voraussichtlich um elf Jahre verfehlt, weil einige Bereiche (16.500 Quadratmeter) in der Neuen Burg noch nicht mit Meldern überwacht bzw. nicht ausreichend von den bereits ausgestatteten Gebäudeteilen getrennt waren.
Bei der Überprüfung entschuldigte die Burghauptmannschaft das Versäumnis u.a. damit, dass die zeitliche Abschätzung vor 18 Jahren auf den damaligen Vorschriften und Normen beruhte, die inzwischen verschärft wurden. Zudem wären zwar die budgetären Mittel erhöht, damit aber auch weitere Sanierungsprojekte umgesetzt worden.
Für die 47 Wohnungen in den unterschiedlichen Wohnungen in der Wiener Hofburg wurden 2013 „Überlegungen“ zur Ausstattung mit Brandmeldern begonnen und 2014 eine „Analyse“ beauftragt worden, ob und wie diese eingebaut werden können. Dies sei aber bei aufrechten Mietverträgen nur im Einvernehmen mit den Bewohnern möglich - und dies hat man offensichtlich bis dato nicht geschafft, was vom RH entsprechend kritisiert wird. Der Burghauptmannschaft wurde - wie bereits 1995 - empfohlen, den Vollschutz in der Wiener Hofburg ehestens umzusetzen.
Bei den Brandschutzmaßnahmen im Kongresszentrum der Hofburg würden u.a. interne Regelungen zur Kostenverfolgung und Abrechnung fehlen. Dies resultierte in einer Kostenerhöhung von 0,81 Millionen Euro (1997) auf nunmehr 1,82 Millionen (2014).
Von der Bundesimmobiliengesellschaft wird laut Prüfbericht voraussichtlich 2017 die dritte Bauphase der Brandschutzmaßnahmen im Hauptgebäude der Universität Wien abgeschlossen. Auch hier werden Mehrkosten von 5,77 Millionen und die mangelhaften Vergabeverfahren kritisiert.