Flüchtlinge - UNHCR kritisiert Auflösung von Lager in Kenia

Nairobi/Genf (APA/dpa) - Das UN-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) hat die Entscheidung der kenianischen Regierung, das weltweit größte Flü...

Nairobi/Genf (APA/dpa) - Das UN-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) hat die Entscheidung der kenianischen Regierung, das weltweit größte Flüchtlingslager in Dadaab bis spätestens November zu schließen, heftig kritisiert. Dies sei „nicht menschenwürdig“ und „nicht praktisch umsetzbar“, sagte ein UNHCR-Sprecher am Mittwoch.

In Dadaab im Osten des Landes leben nach UN-Angaben mehr als 340.000 Menschen. Mehr als 90 Prozent von ihnen stammen aus dem benachbarten Krisenstaat Somalia. „Wir denken nicht, dass eine Auflösung des Lagers in so kurzer Zeit menschenwürdig erfolgen kann“, sagte UNHCR-Sprecher Duke Mwancha. Der UN lägen allerdings noch keine Berichte zu dem Entscheid vor.

Das ostafrikanische Land ist Zufluchtsort für Hunderttausende Menschen aus Krisenstaaten wie Somalia, dem Südsudan, Äthiopien oder dem Kongo. Die Regierung hatte ihre Entscheidung mit der Bedrohung der nationalen Sicherheit begründet. Sie befürchte, dass die somalische Terrormiliz Al-Shabaab in den Lagern aktiv sei. Die sunnitischen Extremisten wollen seit Jahren einen sogenannten Gottesstaat errichten. Kenia steht seit seiner Beteiligung an der Friedensmission der Afrikanischen Union in Somalia (Amisom) im Visier der Islamisten.

~ WEB http://www.unhcr.org ~ APA285 2016-06-01/12:56