Europas Börsen weiten Verluste etwas aus, Banken sehr schwach

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch im Verlauf die Verluste etwas ausgeweitet und stehen damit vor ihr...

Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch im Verlauf die Verluste etwas ausgeweitet und stehen damit vor ihrem zweiten Minustag in Folge. Die Akteure verhalten sich vor der Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag sowie dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag sehr zurückhaltend, hieß es aus dem Handel.

Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,90 Prozent auf 3.036,04 Punkte. Der DAX in Frankfurt notierte gegen 12.45 Uhr mit 10.190,68 Punkten und minus 0,70 Prozent. Der FT-SE-100 der Börse London fiel um 0,74 Prozent und steht nun bei 6.184,77 Stellen.

Bankaktien standen in einer Branchenbetrachtung am stärksten unter Verkaufsdruck. Börsianer verwiesen als Belastung neben Konjunktursorgen auch auf eine Studie der US-Bank Goldman Sachs. Ein Goldman-Analyst sieht nach der angekündigten Kapitalerhöhung bei dem spanischen Institut Banco Popular Espanol einige andere Banken der europäischen Peripherie unter Druck, ihre Kapitalpolster ebenfalls erhöhen zu müssen.

Im Euro-Stoxx-50 markierten die Papiere der UniCredit und der Deutschen Bank mit Abschlägen von 3,8 bzw. 3,6 Prozent das untere Ende. Banco Santander fielen 2,8 und BNP Paribas um 2,5 Prozent.

Aktien von Minenbetreibern standen ebenfalls auf den Verkaufslisten der Investoren weit oben. Antofagasta schwächten sich um vier Prozent ab und Rio Tinto kamen um 3,5 Prozent zurück. Bei Glencore gab es ein Minus von 3,4 Prozent zu sehen.

Gegen den negativen Markttrend stiegen die Aktien von Ahold in Amsterdam um 3,5 Prozent. Der niederländische Einzelhandelskonzern hatte im ersten Quartal dank Kostensenkungen überraschend viel verdient.

Sehr schwach präsentierten sich auch die deutschen Versorgeraktien Eon und RWE mit klaren Abschlägen von jeweils mehr als 3,2 Prozent. Die Bundesregierung aus Berlin schließt bei der Finanzierung des Atomausstiegs mögliche Schlupflöcher für Energiekonzerne. Damit soll verhindert werden, dass sich Betreiber der Atomkraftwerke durch eine Aufspaltung bei der Nachhaftung davon stehlen.

Am Nachmittag rücken noch die Stimmungsdaten für die US-Industrie in den Fokus, bevor am Freitag der monatliche US-Arbeitsmarktbericht das marktbeherrschende Thema sein dürfte. Er gilt als wichtige Grundlage für die Zinsentscheidung der Federal Reserve. Gerätselt wird immer noch, ob es bereits im Juni zu einer ersten Anhebung in diesem Jahr kommen könnte.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA301 2016-06-01/13:08