Vier Tote bei Anschlägen auf UNO-Friedenstruppen in Mali
Bamako (APA/AFP) - Bei zwei Anschlägen auf die UNO-Friedenstruppen in Mali sind ein chinesischer Blauhelmsoldat und drei Zivilisten getötet ...
Bamako (APA/AFP) - Bei zwei Anschlägen auf die UNO-Friedenstruppen in Mali sind ein chinesischer Blauhelmsoldat und drei Zivilisten getötet worden. Wie die UNO-Mission für Mali (MINUSMA) am Mittwoch mitteilte, wurde am Dienstagabend ein MINUSMA-Lager in der nordmalischen Stadt Gao mit Raketen oder Mörsergranaten beschossen. Dabei seien ein Blauhelmsoldat getötet und drei weitere schwer verletzt worden.
Kurz nach dem Beschuss wurden in einem anderen Stadtviertel von Gao Minenräumer der UNO von bewaffneten Angreifern attackiert, wie die MINUSMA mitteilte. Bei dem Angriff seien zwei malische Sicherheitsleute und ein „internationaler Experte“ getötet worden. MINUSMA-Chef Mahamat Saleh Annadif verurteilte die „bösartigen, feigen und absolut inakzeptablen Attacken“ und forderte die malische Regierung auf, die Angreifer festzunehmen und vor Gericht zu stellen.
Zu beiden Anschlägen bekannte sich Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI), der nordafrikanische Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida. Wie das auf die Überwachung islamistischer Internetseiten spezialisierte US-Unternehmens Site am Mittwoch unter Berufung auf AQMI mitteilte, wurden die Angriffe auf die „Besatzungstruppen“ von Kämpfern der Jihadistengruppe Al-Mourabitoun verübt. Die Gruppe des berüchtigten Extremisten Mokhtar Belmokhtar hatte sich im Dezember AQMI angeschlossen.
Mali war nach einem Armeeputsch im März 2012 ins Chaos gestürzt. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff im Jänner 2013 militärisch ein, um das Vorrücken radikalislamischer Kämpfer und anderer Rebellen vom Norden in den Süden des Landes, wo auch die Hauptstadt Bamako liegt, zu stoppen und die geschwächten Regierungstruppen zu unterstützen. Später übergaben die Franzosen die Verantwortung an die UNO-Truppe MINUSMA.
Nach Angaben des chinesischen Außenministeriums kam der getötete Soldat aus China. An der UN-Friedensmission MINUSMA sowie an der EU-Trainingsmission EU sind laut Verteidigungsministerium auch 20 Österreicher beteiligt. Bei dem jüngsten Vorfall wurde den Angaben zufolge keiner von ihnen verletzt.
~ WEB http://www.un.org/en/ ~ APA382 2016-06-01/14:40