„Washington Post“-Eigentümer Bezos weist Medienkritik Trumps zurück

Washington (APA/dpa) - Amazon-Gründer Jeff Bezos empfindet die Medienkritik Donald Trumps als unangemessen. Es sei nicht passend, wenn Trump...

Washington (APA/dpa) - Amazon-Gründer Jeff Bezos empfindet die Medienkritik Donald Trumps als unangemessen. Es sei nicht passend, wenn Trump Medien, die ihn überprüfen wollten, abschrecke oder blockiere, sagte Bezos auf einer Konferenz des Technologieblogs „Recode“ in der Nacht auf Mittwoch.

„Wir leben in einer Welt, in der die Hälfte des Planeten ins Gefängnis geht oder Schlimmeres erlebt, wenn sie ihren Anführer kritisiert“, sagte Bezos. „Wir leben in dieser fantastischen Demokratie mit ihrer fantastischen Meinungsfreiheit, und ein Präsidentschaftskandidat sollte das gutheißen“, betonte der Eigentümer der „Washington Post“.

Trump hatte am Dienstag in New York neuerlich schwere Medienschelte geübt, mit diesem Auftritt aber wiederum große Medienaufmerksamkeit erlangt. Der Medienmogul zeigte dabei mit dem Finger auf einen Journalisten, der Trumps Angaben zu einer Spendenaktion für Veteranen hinterfragt hatte, und nannte ihn einen „schmierigen Typen“. Im vergangenen November hatte Trump für Empörung gesorgt, als er bei einem öffentlichen Auftritt den an einer angeborenen Gelenkversteifung leidenden „Washington Post“-Reporter Serge Kovaleski als „armen Typen“ bezeichnete und in einer Weise imitierte, die als Lustigmachen über dessen körperliche Behinderung angesehen wurde.

Bezos betonte, er wolle die „Washington Post“ zu einer mächtigen nationalen und globalen Publikation machen. Die „Post“ sei hervorragend dazu geeignet, eine Art Wachhund der Führer des mächtigsten Landes der Welt zu sein, betonte der Versandhändler. „Wäre sie ein Hersteller von Salzgebäck, bei dem es finanziell drunter und drüber geht, hätte ich sie nicht gekauft“, sagte Bezos.