Hypo-U-Ausschuss - Kurzzeit-Bankchef sieht nur Kommunikationsfehler

Wien/Klagenfurt (APA) - Nach Ex-Finanzminister Michael Spindelegger (ÖVP) ist am Mittwoch der Kurzzeit-Hypo-Chef Alexander Picker Auskunftsperson im Hypo-U-Ausschuss gewesen. Maßgebliche Dinge - wie die Vorbereitung der Bank-Spaltung in den Abbauteil der nunmehrigen Heta und den Verkaufsteil der Balkantöchter - seien ihm gut gelungen, sagte Picker. Große Fehler seien ihm aber in der Kommunikation passiert.

Picker spielte auf seinen „Null-bis-vier-Milliarden-Euro“-Sager an. Er hatte ja im Februar 2014 gesagt, die Hypo werde den Steuerzahlern noch null bis vier Milliarden Euro kosten. Die Aussage wurde ziemlich zerpflückt. Heute versuchte Picker die Rechnung zu plausibilisieren. Aufgrund der heutigen Zahlenaufstellung Pickers - in äußerst rasantem Tempo - bleiben aber erst wieder manche Beobachter eher mit großen Augen zurück.

Jedenfalls hätten sich seine damaligen Berechnungen auf bankinterne Zahlen bezogen und auf Hypo-Länder, in denen er einen persönlichen Überblick gehabt habe, so Picker. Aber: Er „besser antizipieren müssen, wie die Rezeption meiner Aussagen in der Öffentlichkeit ankommt“. Es sei ihm zwar nicht gelungen, die Verluste zu verringern, weiteren Schaden für die Steuerzahler habe er aber sehr wohl verhindert, so der Kurzzeit-Hypo-Chef.

Picker erneuerte seine Haltung, wonach eine Insolvenz der Hypo ein großer Fehler gewesen wäre. „Eine Insolvenz hätte zuerst dazu geführt, dass die Haftung schlagend geworden wäre. Es hat auch ein internes Gutachten gegeben, dass eine Insolvenz teuerer gewesen wäre als jede Abarbeitungsvariante.“ In Bosnien und Herzegowina sowie Italien hätte sich zudem eine kalte, schleichende Enteignung ergeben, so Picker. Auch eine Geschäftsaufsicht hätte zu einer Insolvenz geführt - innerhalb von wenigen Monaten, so der Banker.

Bei der Hypo-Task-Force war Picker mehrmals als Gast, wie Picker erwähnte.