Frauenpower-Tattoo löste im Iran Diskussion über Schauspielerin aus

Teheran (APA/AFP) - Eine bekannte iranische Schauspielerin steht wegen eines Tattoos im Mittelpunkt einer Kontroverse über Frauenrechte in d...

Teheran (APA/AFP) - Eine bekannte iranische Schauspielerin steht wegen eines Tattoos im Mittelpunkt einer Kontroverse über Frauenrechte in der Islamischen Republik. Auf ihren Unterarm hat sich Taraneh Alidoosti ein Frauenpower-Zeichen tätowieren lassen. Das schaute aus ihrem Ärmel hervor, als sie diese Woche in Teheran eine Pressekonferenz gab.

Alidoosti saß mit dem Regisseur Asghar Farhadi und dem Schauspieler Shahab Hosseini auf dem Podium, die beide beim jüngsten Filmfestival von Cannes für den Film „The Salesman“ ausgezeichnet worden waren.

In einigen iranischen Medien war von gefälschten Fotos die Rede, in anderen wurde Alidoosti vorgeworfen, eine „Feministin“ zu sein - für ultrakonservative Mullahs und ihre Gefolgsleute eine schwere Verfehlung. Auch als Befürworterin von - im Iran verbotenen - Abtreibungen wurde sie gebrandmarkt.

Die 32-jährige Aktrice erklärte dazu am Dienstagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter: „Bewahrt die Ruhe! JA, ich bin Feministin.“ In einem weiteren Tweet fügte sie hinzu: „Eine Feministin ist eine Person, die an die soziale, politische und wirtschaftliche Gleichheit der Geschlechter glaubt.“

Ein Twitter-Nutzer, @RaminRamroodi, schreib daraufhin: „Bewahr die Ruhe! Morgen wirst Du im (berüchtigten Teheraner) Evin-Gefängnis sein.“ Die Schauspielerin reagierte darauf auf Twitter mit mehreren Smiley-Gesichtern. Alidoosti ist verheiratet und hat eine Tochter.