Hypo-U-Ausschuss - Hypo als schlimmerer Fall des schlimmen Falls

Wien/Klagenfurt (APA) - Ohne bahnbrechend Neues ist die Befragung von Kurzzeit-Hypo-Chef Alexander Picker am Mittwoch im Hypo-U-Ausschuss we...

Wien/Klagenfurt (APA) - Ohne bahnbrechend Neues ist die Befragung von Kurzzeit-Hypo-Chef Alexander Picker am Mittwoch im Hypo-U-Ausschuss weiterverlaufen. „Es sieht danach aus. Ja“, sagte er darauf angesprochen, dass seine Schätzung aus 2014, wonach die Hypo den Steuerzahlern noch null bis vier Milliarden Euro kosten werde, wohl zu optimistisch ausgefallen ist. Aber damals war es sein „Worst-Case“-Szenario, so Picker.

„Es ist der schlimmere Fall des schlimmen Falles eingetreten, dass der Eigenkapitalersatz (gegenüber BayernLB, Anm.) nicht gegriffen hat und dass die Verkäufe zu Preisen erfolgt sind wie sie erfolgt sind“, sagte Picker. Hätten die Bayern Rückzahlungen leisten müssen, so wäre sich vielleicht die null ausgegangen so Picker. Es sei mutig gewesen, die eine Schätzung abzugeben, so Picker. Denn eine solche Aussage müsse man auch einhalten. „Ich hab das aber nicht erfüllen können aus verschiedensten Gründen. Und ich habe nachgedacht, was ich falsch berechnet haben könnte. Aber als ich noch Zugang zu den Zahlen hatte, bin ich nicht draufgekommen, was der große Fehler in der Berechnung war.“

Generell gesagt habe es wohl so sein müssen, meinte Picker, dass so viel an Krediten fauler geworden sei und soviel an Besicherungen weggefallen seien, dass es eben schlimmer wurde. Thema im Verlauf des Ausschussgeschehens war auch, dass der Chef der Finanzprokuratur, Wolfgang Peschorn, den Zahlen Pickers laut Abgeordneten nicht geglaubt hat. Heute gab es besonders viele Zahlenspiele - wo welche Milliarden wie rausgerechnet wurden und wie was beispielsweise Refinanzierungen doch wieder zurückkam und so weiter.

Am morgigen Donnerstag geht es ausnahmsweise nur mit einer Auskunftsperson an einem Hypo-Untersuchungsausschuss-Tag weiter - mit Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP). Seine Befragung beginnt plangemäß um 09.00 Uhr vormittags.