Wirbel um Saisonnier-Regelung - Kritik von WKO-Tourismussparte
Wien (APA) - Die Saisonnier-Regelung für das Sommersaisonkontingent von 750 Personen hat nach Angaben der Tourismus-Sparte in der Wirtschaft...
Wien (APA) - Die Saisonnier-Regelung für das Sommersaisonkontingent von 750 Personen hat nach Angaben der Tourismus-Sparte in der Wirtschaftskammer zu 150 Härtefällen geführt. Das Sozialministerium habe nämlich einen Passus vorgesehen, wonach eine Bewilligung nur dann möglich ist, wenn der Saisonnier die letzten zwei Sommersaisonen in Österreich tätig war.
Dadurch seien rund 150 Härtefälle aufgetreten, bei denen teilweise jahrzehntelang tätige Saisonniers nicht mehr bewilligt werden, weil diese aufgrund bestimmter Ausnahmesituationen (Krankheit, Karenz, familiäre Notlagen, etc.) die strenge Vorsaisonniersregelung nicht erfüllen können, kritisiert die Bundessparte Tourismus am Mittwochabend in einer Aussendung. Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) solle seine „unnachgiebige Haltung“ aufgeben, appelliert WKÖ-Bundesspartenobfrau Petra Nocker-Schwarzenbacher.
Stöger solle eine pragmatische Lösung ermöglichen, wonach die Regionalstellen des S den örtlichen Verhältnissen und dem lokalen Bedarf entsprechend entscheiden können. Bei den aktuellen Härtefällen gehe es nicht einmal um ein Promille der im Jahresschnitt rund 203.000 Beschäftigten. „Dazu kommt noch, dass Asylwerber gegen Dauersaisonniers ausgespielt werden, da Asylwerber bei Bewilligungen Vorrang genießen“, kritisiert sie.
Scharfe Kritik an der Regelung kommt vom NEOS-Wirtschafts- und Tourismussprecher Sepp Schellhorn, der darin eine Selbstaufgabe der Sozialpartnerschaft sieht und auf die Kritik von Tourismusvertretern der Wirtschaftskammer aus Westösterreich verweist. Nocker-Schwarzenbacher weist die NEOS-Kritik als „unsachgemäß“ zurück.
~ WEB http://wko.at ~ APA591 2016-06-01/19:36