Fed-Konjunkturbericht: Inflationsdruck in USA nimmt leicht zu
Washington (APA/Reuters) - Die US-Notenbank (Fed) registriert zunehmenden Inflationsdruck. Dieser sei im Zeitraum von April bis Mitte Mai in...
Washington (APA/Reuters) - Die US-Notenbank (Fed) registriert zunehmenden Inflationsdruck. Dieser sei im Zeitraum von April bis Mitte Mai in den meisten Landesteilen leicht gestiegen, heißt es in dem am Mittwoch vorgelegten Fed-Konjunkturbericht, der im Fachjargon als „Beige Book“ bekannt ist. Darin ist zudem von einem moderaten Beschäftigungs- und Lohnwachstum die Rede.
Steigende Arbeitseinkommen sind nach Einschätzung vieler Ökonomen Vorboten für einen stärkeren Preisanstieg. Der Bericht könnte für die Notenbanker ein Beleg dafür sein, dass die Teuerung sich wieder der Zielmarke von zwei Prozent annähert. Das Wirtschaftswachstum beschreiben die Fed-Experten als moderat.
Die Inflationsaussichten spielen eine wichtige Rolle beim nächsten Zinstreffen der Fed Mitte Juni. An den Finanzmärkten wird gerätselt, ob die Zentralbank bereits dann die Zinsen anhebt oder bis zu ihrem Treffen im Juli damit wartet. Fed-Chefin Janet Yellen hatte jüngst eine baldige Erhöhung signalisiert. Händler taxierten die Chancen für eine Anhebung im Juli mittlerweile auf 59 Prozent. Eine geldpolitische Straffung bereits im Juni ist aus Sicht vieler Experten zwar möglich, aber weniger wahrscheinlich.
Die US-Währungshüter halten den Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld seit Dezember in einer Spanne von 0,25 bis 0,5 Prozent. Die Fed will vor einer Erhöhung sicher sein, dass sich der Aufschwung gefestigt hat. Yellen erwartet, dass die Wirtschaft nach dem schwachen Start ins Jahr anzieht. Im ersten Quartal hatte das Bruttoinlandsprodukt aufs Jahr hochgerechnet nur um 0,8 Prozent zugelegt. Für das Frühjahr sagen Modellrechnungen des Fed-Ablegers in Atlanta eine Beschleunigung auf 2,9 Prozent voraus. Die Fed von New York erwartet plus 2,2 Prozent.
~ WEB http://www.federalreserve.gov/ ~ APA618 2016-06-01/20:34