Iran lehnt vor OPEC-Treffen Deckelung der Ölfördermenge ab

Wien (APA/AFP) - Vor dem Treffen der Organisation Erdöl exportierender Staaten (OPEC) hat der iranische Ölminister Bidschan Namdar Sanganeh ...

Wien (APA/AFP) - Vor dem Treffen der Organisation Erdöl exportierender Staaten (OPEC) hat der iranische Ölminister Bidschan Namdar Sanganeh eine Einschränkung der Fördermenge abgelehnt. Eine solche Maßnahme hätte „keinen Vorteil“ für sein Land und die anderen Mitglieder der Organisation, sagte Sanganeh am späten Mittwochabend nach seiner Ankunft in Wien, wo die OPEC-Mitglieder am Donnerstag tagen.

Der Iran bevorzuge eine Rückkehr zum früheren System mit einer gesonderten Förderquote für jedes Land, sagte Sanganeh. Er glaube aber nicht, dass sich dazu am Donnerstag eine Einigung erzielen lasse. Im Mittelpunkt der Konferenz stehe ohnehin die Wahl eines neuen OPEC-Generalsekretärs. Berichten zufolge gibt es für die Nachfolge von Abdullah al-Badri drei Kandidaten.

Die OPEC sucht seit geraumer Zeit nach der richtigen Strategie im Umgang mit dem anhaltend niedrigen Ölpreis. Zuletzt war im April der Versuch von OPEC-Staaten sowie Nicht-Mitgliedern, darunter Russland, gescheitert, ein Einfrieren der Ölfördermenge auf dem Niveau von Jänner zu beschließen.

Vor allem Differenzen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran blockieren die Gespräche immer wieder. Beim Treffen im April soll Saudi-Arabien verlangt haben, dass ein Einfrieren der Fördermenge auch für den Iran gilt. Doch Teheran will nach dem Wegfall der westlichen Sanktionen seine Ölproduktion zunächst auf das Niveau zurückbringen, das es vor dem Verhängen der Strafmaßnahmen erreicht hatte.

Wie Sanganeh in Wien sagte, exportierte der Iran im Mai gut zwei Millionen Barrel (ein Barrel sind 159 Liter) Öl am Tag. Das Ziel, die Menge auf vier Millionen Barrel am Tag zu erhöhen, werde schon sehr bald erreicht.

Der Ölpreis liegt derzeit bei knapp 50 Dollar pro Barrel. Im Jahr 2014 waren es über 100 Dollar; im Januar 2016 dann nur noch 25 Dollar.