Deutscher Bühnenverein fordert ein Ende des Sparens an Theatern
Berlin/Kaiserslautern (APA/dpa) - Der Deutsche Bühnenverein fordert angesichts der stabilen Konjunktur eine ausreichende öffentliche Finanzi...
Berlin/Kaiserslautern (APA/dpa) - Der Deutsche Bühnenverein fordert angesichts der stabilen Konjunktur eine ausreichende öffentliche Finanzierung für Theater und ihre Beschäftigten. Wegen Sparmaßnahmen der öffentlichen Hand sei die Zahl der Theatermitarbeiter in den vergangenen 20 Jahren um etwa 6.000 auf 39.000 gesunken, sagte Direktor Rolf Bolwin der dpa vor der Vereinsversammlung am Freitag in Kaiserslautern.
Die Bühnen kämen heute vielerorts mit deutlich weniger Geld aus, vor allem wegen geänderter Tarifverträge und gekürzter Vergütungen. Es würden erheblich mehr Mitarbeiter nur für eine Produktion oder einen Abend engagiert, weil das billiger sei, sagte Bolwin. Vor ungefähr 20 Jahren seien es an öffentlich getragenen Theatern 8.000 Verträge im Jahr für „unständig Beschäftigte“ gewesen: „Heute sind es rund 25.000.“ Es sei ein Punkt erreicht, an dem sich Theater fragten, warum sie immer noch diejenigen seien, die besonders sparen sollen. Zudem sei die wirtschaftliche Lage in Deutschland relativ stabil. „An dieser Stabilität müssen die Theater und ihre Mitarbeiter stärker partizipieren“, forderte er.
Mit den Arbeitsbedingungen für die darstellenden Künstler insbesondere im Schauspiel will sich der Bühnenverein auch bei seiner Jahreshauptversammlung in Kaiserslautern (3./4. Juni) befassen. Dazu werden mehr als 200 Intendanten und Direktoren deutscher Theater und Orchester sowie Kulturpolitiker erwartet. In Deutschland gibt es etwa 140 öffentlich getragene Theaterunternehmen. Dazu zählen Stadttheater, Staatstheater und Landesbühnen. Hinzu kommen zahlreiche Privattheater und Orchester.