Börse Frankfurt im Frühhandel leicht schwächer
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt herrscht weiterhin Vorsicht und Zurückhaltung unter den Anlegern. Zum einen steht...
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt herrscht weiterhin Vorsicht und Zurückhaltung unter den Anlegern. Zum einen steht an diesem Donnerstag die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) auf der Agenda, zum anderen das Halbjahrestreffen der Organisation erdölexportierender Länder (Opec). Im frühen Handel verlor der DAX 0,24 Prozent auf 10.179,84 Punkte.
Der MDAX der mittelgroßen Unternehmen in Deutschland sank um 0,16 Prozent auf 20.634,90 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDAX stieg zugleich um 0,12 Prozent auf 1.697,61 Zähler.
Mit Blick auf das Opec-Treffen dürfte vor allem interessieren, ob die Organisation eine Produktionsobergrenze in Erwägung ziehen könnte. Zwar erwarten Fachleute keine großen Entscheidungen, da die Meinungsverschiedenheiten zwischen den Mitgliedstaaten groß sind und der massive Ölpreisverfall gestoppt scheint. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete tags zuvor allerdings, dass das mächtige Opec-Land Saudi-Arabien wieder ein Förderziel festschreiben wolle.
Zudem steht an diesem Tag der Zinsentscheid der EZB an, von dem jedoch nichts Neues erwartet wird. Am Vormittag dürfte sich der Blick aber erst einmal auf die Erzeugerpreise aus der Eurozone richten, von denen im Monatsvergleich ein minimaler Anstieg erwartet wird.
Schlusslicht im Dax waren die Aktien der Munich Re mit minus 1,80 Prozent und litten damit weiterhin unter den laut Analysten kostenintensiven Umbauplänen für die Tochter Ergo. Wie tags zuvor mitgeteilt, soll der gesamte Umbau gut eine Milliarde Euro kosten. In Deutschland werden mehr als 1.800 Arbeitsplätze wegfallen, und die klassische Lebensversicherung geht in die Abwicklung. Investiert werden soll stattdessen in neue Computersysteme, um Kunden künftig im Internet, per Video, beim Vertreter und am Telefon die gleichen Produkte anbieten zu können.
Mehrere Analystenhäuser senkten nun ihre Kursziele für das Papier des Münchener Rückversicherers, unter ihnen auch die US-Bank JPMorgan. Die Restrukturierung der Erstversicherungstochter Ergo sei mit weniger Wertsteigerungen verbunden als erwartet, bemängelte etwa der JPMorgan-Analyst.
Autoaktien standen nach den US-Absatzzahlen vom Vorabend im Blick, legten jedoch allesamt moderat zu. Nach einer langen Boom-Phase hatte es im Mai einen überraschend herben Dämpfer beim Neuwagen-Absatz in den USA gegeben. Große Hersteller mussten erhebliche Abstriche machen, wobei es Volkswagen (VW) erneut besonders heftig erwischte. Doch auch Daimler und BMW taten sich schwer.
Eine negative Studie der Credit Suisse belastete die Aktie des Düngerproduzenten K+S, die mit minus 1,27 Prozent an das Ende des MDax fiel. Analyst Chris Counihan behielt zwar sein Kursziel bei, senkte jedoch wegen seiner skeptischen Annahmen über die Entwicklung der Kalipreise seine Gewinnschätzungen für 2017 und 2018 um jeweils mehr als 10 Prozent. Sein Anlageurteil „Underperform“ bekräftigte er.
~ ISIN DE0008469008 ~ APA152 2016-06-02/10:48