Hochwasser - Drei der Toten in Bayern aus einer Familie
Simbach am Inn (APA/dpa) - Bei der Hochwasserkatastrophe in Simbach am Inn (Bayern) sind drei Frauen einer Familie ums Leben gekommen. Die T...
Simbach am Inn (APA/dpa) - Bei der Hochwasserkatastrophe in Simbach am Inn (Bayern) sind drei Frauen einer Familie ums Leben gekommen. Die Toten seien 28, 56 und 78 Jahre alt, teilte die Polizei am Donnerstag in Straubing mit. Im Nachbarort Julbach starb eine 80-Jährige. Ihre Leiche hing über einem Baumstamm in einem Bach. Die Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen zu den Todesfällen.
Zwei Menschen wurden noch vermisst. Es sei nicht auszuschließen, dass es noch mehr Tote geben werde, sagte Michael Emmer vom Polizeipräsidium Niederbayern.
„Die Polizei hat bereits zwei Plünderer aus dem Bereich Salzburg festgenommen, die das Leid der Menschen in Simbach am Inn ausnutzen wollten“, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Donnerstag in Eggenfelden. Der Ort in Niederbayern ist besonders von der Hochwasserkatastrophe betroffen, viele Menschen können ihre Häuser nicht erreichen, weil die Zufahrtsstraßen überspült sind. Herrmann verurteilte das Plündern auf Schärfste: „Das ist unbegreiflich und schändlich.“
Starker Regen in der Nacht hat auch den Fluss Ahr und zahlreiche Bäche im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz über die Ufer treten lassen. Dabei wurden Keller, Straßen und das Erdgeschoß von Schulen überflutet. In Müsch retteten Feuerwehrleute zwei Männer vom Dach ihres Lastwagens, der im tiefen Wasser auf der Straße nicht mehr weiterkam. An mehreren Schulen fiel der Unterricht wegen Hochwassers aus. Hunderte Feuerwehrleute pumpten im Kreis Ahrweiler zahlreiche Keller leer. Umgestürzte Bäume, Geröll, Schlamm und Überflutungen machten Bundes- und Landstraßen unpassierbar. Der Deutsche Wetterdienst warnte in dem Gebiet vor weiteren Schauern und Gewittern ab Mittag.
Der Deutsche Wetterdienst gab auch für das niederbayerische Hochwassergebiet keine Entwarnung. Neue Unwetter mit starken Regenfällen könnten am Donnerstag in der Region nicht ausgeschlossen werden, sagte der Meteorologe Paul Brüser. Der Schwerpunkt liege aber etwas weiter nördlich vom Landkreis Rottal-Inn in Richtung des Bayerisches Waldes.