Ortschefs sehen Büro-Aus pragmatisch
Sellrain, Lans – Drei von 17 Ortsbüros will der TVB Innsbruck und seine Feriendörfer in Bälde zusperren. Während Kematen, wie berichtet, jur...
Sellrain, Lans –Drei von 17 Ortsbüros will der TVB Innsbruck und seine Feriendörfer in Bälde zusperren. Während Kematen, wie berichtet, juristisch gegen die Schließung vorgehen will, gibt man sich in Sellrain und Lans pragmatisch. „Natürlich ist es nicht fein, dass eine Serviceeinrichtung für Gäste, Vermieter und Vereine wegfällt“, meint BM Georg Dornauer (Sellrain). Er glaubt aber, dass die Schließung des – im Gemeindeamt angesiedelten – Büros „fast nicht spürbar“ sein werde. Die bisherige Arbeitskraft stehe bei Anliegen weiter zur Verfügung, bei Bedarf könne sie auch künftig die Infrastruktur der Gemeinde nützen. Ein Infopoint mit Prospekten und Karten bleibe bestehen. „Man muss mit der Zeit gehen, Kirchturmdenken bringt nichts“, so Dornauer. „Beim Ziel, das Netz zu straffen, wird sich die TVB-Führung ja etwas gedacht haben, das muss ich nicht reflexartig konterkarieren.“ Er schließe sich auch der Argumentation von Gerhard Föger, Chef der Tourismusabteilung im Land, an, der auf den rasanten Wandel im Tourismus hingewiesen hatte.
Ähnlich sieht das BM Benedikt Erhard (Lans): Die traditionelle Vorstellung, dass zu einem Dorf auch ein TVB-Büro gehört, sei ein „nettes Bild“. Die TVB-Führung habe aber „nachvollziehbar“ mit Kundenfrequenz und dem Verweis auf das voll ausgestattete Büro im nahen Igls argumentiert. Die entscheidende Frage ist für Erhard ohnedies nicht der Erhalt eines – stundenweise geöffneten – Büros. Es gehe um andere Aspekte: „Was kommt stattdessen? Wie kann man die Kommunikation mit den Gästen modernisieren? Wie kann man kleinen Betrieben den Umstieg auf das Zeitalter der Smartphone-Buchungen ermöglichen?“ Er werde jedenfalls, „genau darauf schauen, dass unsere Betriebe vom TVB unterstützt werden“. (md)