Flüchtlinge - Rekordzahl in Italien, Unterkünfte fehlen

Rom (APA) - Angesichts der zuletzt wieder stark steigenden Ankunftszahlen von Flüchtlingen aus Nordafrika in Italien sucht Rom weiter dringend nach Unterkünften. Eine Rekordzahl von 122.488 Migranten würden aktuell versorgt, die bestehenden Lager seien heillos überfüllt, warnten Vertreter des Innenministeriums laut Medienberichten vom Donnerstag. Im vergangenen Jahr seien es lediglich 103.000 gewesen.

Allein in der vergangenen Woche trafen demnach 13.700 neue Flüchtlinge in Italien ein, 5.600 Unterkünfte fehlen aktuell. Innenminister Angelino Alfano forderte am Donnerstag, jede der 106 italienischen Provinzen solle mindestens 70 Flüchtlinge aufnehmen: „Das würde das Problem der Flüchtlingsaufnahme lösen.“

Der Innenminister drängt vor allem Gemeinden in Norditalien, mehr Schutzsuchende aufzunehmen. Die Regierung erwägt Steuerbegünstigungen für Kommunen, die sich zur Flüchtlingsaufnahme bereit erklären. „So wie wir auf europäischer Ebene eine faire Flüchtlingsverteilung verlangen, fordern wir dasselbe italienweit. Es ist nicht fair, dass einige Regionen mehr Flüchtlinge als andere aufnehmen“, betonte Alfano.