Absteigen auf zwei Arten
Fußball-Tirol stellt in der kommenden Saison nur noch vier Westligisten.
Von Alex Gruber
Innsbruck –Nach dem Aufstieg von Wattens in Liga zwei sowie dem Abstieg der Reichenau und FC Kitzbühel in die UPC Tirol Liga wird sich das Tiroler Teilnehmerfeld in der kommenden Westliga-Saison von sechs auf vier Mannschaften reduzieren. Der SC Schwaz geht unter Neo-Coach Stefan Höller von der Papierform als Nummer eins vor den Wacker-Fohlen ins Rennen, der FC Kufstein und der Aufsteiger aus der UPC Tirol Liga (entweder Kirchbichl oder Wörgl) folgen.
Die am Mittwoch abgelaufene Saison hat in jedem Fall gezeigt, dass man auf zwei völlig verschiedene Arten absteigen kann: Denn während den FC Kitzbühel das Schicksal erst am letzten Spieltag mit einer 0:2-Niederlage in Neumarkt ereilte, ging die Reichenau mit 13 Punkten, nur drei Zählern im Frühjahr und einer Tordifferenz von -60 sang- und klanglos unter. Das 2:9 gegen Pinzgau mit dem letzten Aufgebot – einige fehlten verletzt (Steinkellner, Perstaller) oder gesperrt (Waldy, Einkemmer) – gab’s obendrauf. „Es wird sicher nicht leicht“, weiß Neo-Trainer Gernot Glänzer, dass in der Sommervorbereitung viel Arbeit auf ihn wartet. Mit Kapitän Patrick Steinkellner steht heute die letzte Verhandlungsrunde auf dem Programm, die schwarzrote Gegenwehr in der Frühjahrssaison war nicht immer von allen gegeben.
Der FC Kitzbühel hat sich bis zum letzten Match gegen den Abstieg gestemmt, um die Reichenauer dann leider doch zu begleiten. „Gestern war der Kater schon da, heute laufen aber schon die Planungen für die nächste Saison“, hält Coach Alex Markl fest. Auch ein Sieg und der Sprung auf Rang dreizehn (den belegt jetzt Neumarkt) hätte womöglich nichts genutzt, sollte neben Austria Salzburg auch Grödig Aufnahme in die Westliga erfahren – eine Entscheidung, die nächste Woche fällt.
Bei den Gamsstädtern bahnen sich Abgänge (Viertler, Curcic, Schöppl, Boakye) an. Und „Sechser“ Mohamed Doumboya soll laut Markl in den kommenden Tagen sogar ein Probetraining beim LASK absolvieren. Offensivkraft Luka Dzidziguri – „er hat noch einen Vertrag bei uns“ – kokettiert anscheinend mit einem Wechsel nach Kufstein. Ein neuer Innenverteidiger und Mittelstürmer werden sicher kommen. Der Verhandlungspoker soll(te) so oder so einem intakten Kollektiv dienen.