Tiroler Schrebergartenleiche: Berufung des Angeklagten abgelehnt
Innsbruck (APA) - Die Berufung eines 45-Jährigen, der im Vorjahr in einem Schrebergarten in Innsbruck einen 59-jährigen Bekannten getötet ha...
Innsbruck (APA) - Die Berufung eines 45-Jährigen, der im Vorjahr in einem Schrebergarten in Innsbruck einen 59-jährigen Bekannten getötet hatte, gegen die Höhe seiner Strafe ist am Donnerstag vom Oberlandesgericht (OLG) abgelehnt worden. Die erstinstanzliche Verurteilung des 45-Jährigen zu lebenslanger Haft bleibt somit aufrecht. Das Urteil ist rechtskräftig.
Die Richterin des Innsbrucker OLG folgte den Strafzumessungsgründen des Erstgerichts. Diese seien richtig und vollständig erfasst worden, erklärte sie in ihrer Urteilsbegründung. Der Verteidiger des Angeklagten hatte zuvor in seinem Plädoyer darauf verwiesen, dass den Milderungsgründen zu wenig Gewicht beigemessen worden sei. Vor allem aufgrund des Geständnisses seines Mandanten sollte dieser nicht die Höchststrafe bekommen, forderte der Rechtsanwalt.
Ein umfassendes Geständnis liege jedoch nicht vor, erklärte die Richterin. „Der Angeklagte ist zur subjektiven Tatseite nicht geständig“, sagte sie. Überdies sei die Tat dermaßen brutal gewesen, dass es dieser strengen Strafe bedürfte, fügte die Richterin hinzu. Der 45-Jährige hatte vor dem Erstgericht zwar die Tat gestanden, jegliche Tötungsabsicht aber bestritten. Auch vor dem Richtersenat des Oberlandesgerichts bekräftigte der Angeklagte erneut, dass er sein Opfer nicht habe töten wollen.
Dem 45-Jährigen war vorgeworfen worden, den 59-Jährige vorsätzlich getötet zu haben, indem er ihm mehrfach einen Stein auf den Kopf schlug. Sein Opfer habe sich ihm sexuell angenähert, woraufhin er ihn zuerst weggeschubst und dann mit dem Stein geschlagen habe, hatte der Angeklagte erklärt, der zum damaligen Zeitpunkt im Schrebergartenhaus seines Opfers wohnte. Die Geschworenen hatten den 45-Jährigen am 3. März einstimmig schuldig gesprochen.
Das 59-jährige Opfer war Ende März 2015 von seinem Sohn als vermisst gemeldet worden. Nach der Leiche des Innsbruckers war zunächst mehrere Wochen gesucht worden, ehe ein Kameramann sie zufällig bei Dreharbeiten in dem Schrebergarten entdeckte.