Indisches Sondergericht verurteilte Aufständische wegen Mordes
Ahmedabat (APA/dpa) - Ein indisches Sondergericht hat am Donnerstag in der Stadt Ahmedabad elf Teilnehmer eines religiösen Aufstandes im Jah...
Ahmedabat (APA/dpa) - Ein indisches Sondergericht hat am Donnerstag in der Stadt Ahmedabad elf Teilnehmer eines religiösen Aufstandes im Jahr 2002 wegen Mordes verurteilt. 13 weitere Angeklagte wurden wegen anderer Vergehen verurteilt, 36 wurden freigesprochen. Das Strafmaß will das Gericht erst am Montag bekannt geben. Das Bestätigte S.B. Vohra, einer der Klägeranwälte, einer Presse-Agentur.
Verhandelt wurden die so genannten Gulbarg-Morde. Am 28. Februar 2002 attackierte mehrere Tausend Hindus die muslimisch geprägte Wohngegend Gulbarg in Ahmedabad im Bundesstaat Gujarat. 69 Anrainer kamen dabei ums Leben.
Der Angriff war Teil eines wochenlangen Aufstands in Gujarat, bei dem im Februar und März 2002 mehr als 1.000 Menschen ums Leben kamen, die meisten von ihnen Muslime. Auslöser waren Anschuldigungen, Muslime hätten einen Zug voller Hindu-Pilger in Brand gesetzt. 59 der Pilger waren bei dem Brand gestorben.
Kritiker werfen dem heutigen Premierminister Narendra Modi vor, nicht ausreichend gegen die Aufstände vorgegangen zu sein. Er war 2002 Regierungschef von Gujarat. Der Oberste Gerichtshof sagte jedoch bei einer Anhörung im Jahr 2013, dass es nicht genügend Beweise gebe, um Modi in dieser Sache zu belangen.