Altenfelden - Anfeindungen auch gegen geplante Unterkunft in Leonding

Leonding/Altenfelden (APA) - Zu massiven Anfeindungen im Zuge einer geplanten Asylunterkunft ist es in Oberösterreich zuletzt auch in Leondi...

Leonding/Altenfelden (APA) - Zu massiven Anfeindungen im Zuge einer geplanten Asylunterkunft ist es in Oberösterreich zuletzt auch in Leonding (Bezirk Linz-Land) gekommen. Die Diakonie wollte in dem Ort eine Unterkunft einrichten. Daraufhin tauchten Flugblätter auf, die Flüchtlinge diffamierten. Bürgermeister Walter Brunner (SPÖ) schaltete die Polizei ein. Das Landesamt für Verfassungsschutz ermittelt.

In der Postwurfsendung werden Asylwerber pauschal verantwortlich gemacht für Gewalt und Vergewaltigungen. Auch seien sie Überträger von TBC, Hepatitis C und Krätze. Daher forderten die anonymen Verfasser „Schluss mit falscher Toleranz“ und kündigten an, dass sich die Leondinger wehren. Brunner nahm den Inhalt dieses Pamphlets sehr ernst und wendete sich an die Exekutive. Die Ermittlungen sind im Gange.

„Wer hetzen will, der hetzt“, musste der Bürgermeister einsehen. Negative Erfahrungen hätte seine Gemeinden bisher nicht mit ihren sieben Asylquartieren gemacht. Rund 200 Flüchtlinge werden in der knapp 27.000 Einwohner zählenden Stadt dezentral in kleine Einheiten betreut. Auch wenn „nicht alle großer Freude“ mit den Nachbarn zeigen, sei es aber bisher nicht zu Problemen gekommen.

Daher ist auch Brunner der Auffassung, dass das am Dienstag angezündete, unbewohnte Asylwerberheim in Altenfelden wieder aufgebaut werden sollte. Dies sei der richtige Weg, um zum zeigen,“dass man so nicht handelt“. Das gelte auch für die Aktion in seiner Gemeinde.

Inzwischen hat sich die Situation dort beruhigt. Da es für das geplante Quartier der Diakonie aufgrund der rückläufigen Flüchtlingszahlen derzeit keinen Bedarf mehr gebe, liegt das Projekt auf Eis. „Vorerst“, wie der Bürgermeister betont. Sollten die beantragten Plätze für 32 Personen benötigt werden, gelte in Leonding das Gleiche wie in Altenfelden. Die Unterkunft wird an dem vorgesehen Ort entstehen.