Tennis: Sieger aus Thiem gegen Goffin ist ab Montag zumindest ATP-8.
Paris (APA) - Noch ehe das mit Spannung erwartete Viertelfinale bei den French Open in Paris zwischen Österreichs Star Dominic Thiem und dem...
Paris (APA) - Noch ehe das mit Spannung erwartete Viertelfinale bei den French Open in Paris zwischen Österreichs Star Dominic Thiem und dem als Nummer 12 gesetzten Belgier David Goffin in Szene ging, wurde ein Ranking-Szenario offiziell. Der Sieger des Duells der beiden Major-Viertelfinal-Debütanten wird am Montag auf jeden Fall zumindest bereits als Nummer 8 der Welt aufscheinen.
Siegt Thiem, egalisiert er damit also zumindest das bisher beste Ranking von Jürgen Melzer (18.4.2011). Gewinnt der 22-jährige Niederösterreicher gegen Goffin und verliert zudem auch der Tscheche Tomas Berdych erwartungsgemäß gegen Top-Favorit Novak Djokovic, dann ist Thiem am Montag sogar zumindest Siebenter. Das bisher beste ATP-Ranking eines Österreichers hatte Thomas Muster erreicht. Der bisher einzige rot-weiß-rote Grand-Slam-Einzel-Sieger (French Open 1995) kletterte am 12. Februar 1996 auf den Tennis-Thron. Muster war insgesamt sechs Wochen die Nummer eins der Welt.
Während die vier erwähnten Protagonisten noch um den Einzug ins Semifinale kämpften, stand das erste Halbfinale schon seit Mittwoch fest. In diesem treffen am Freitag in einem echten Halbfinal-Hit Wien-Teilnehmer Andy Murray und Titelverteidiger Stan Wawrinka aufeinander.
Wawrinka hatte vor Jahresfrist den ersten French-Open-Titel von Djokovic unerwartet verhindert. Nun hat er auch schon wieder die Vorschluss-Runde erreicht. Dabei hatte es für „Stan the man“ gar nicht gut begonnen. Gleich in Runde eins war er gegen Lukas Rosol mit 1:2-Sätzen in Rückstand geraten, rettete sich aber in fünf Sätzen in die nächste Phase. Seither gab er in vier weiteren Spielen nur einen Satz ab. „Ich bin wirklich glücklich, ein weiteres Halbfinale hier zu spielen, besonders wegen der Art und Weise, wie ich spiele“, sagte Wawrinka nach seinem glatten Viertelfinal-Erfolg über den Spanier Albert Ramos-Vinolas.
Auch Murray war keinesfalls völlig unantastbar auf dem Weg in die Top 4 von Roland Garros: Er musste sogar in den ersten beiden Runden jeweils über die volle Distanz gehen. Im Viertelfinale überzeugte er gegen Richard Gasquet in den Sätzen drei und vier, beim 5:7,7:6(3),6:0,6:2. Die French Open fehlen dem Rom-Sieger ebenso noch in seiner Major-Sammlung wie die Australian Open, dafür hat der Schotte neben Wimbledon und den US Open vor vier Jahren in Wimbledon auch Olympia-Gold geholt.
Wawrinka spürt übrigens den Druck des Titelverteidigers nicht. „Das nimmt mir viel Druck. Ich habe gewonnen, das ist ein Fakt. Ich hatte niemals gedacht, hier zu gewinnen“, behauptete die Nummer vier der Welt. Das Halbfinale am Freitag wird das insgesamt 16. Duell Murray-Wawrinka. Der Schotte führt zwar 8:7, verlor jedoch die jüngsten drei Begegnungen.
Murray ist jedenfalls gewarnt. „Seit seiner schweren ersten Runde hat er sehr gut gespielt. Er war zwar dieses Jahr ein bisschen unbeständig, aber er hat vergangene Woche ein Turnier (Genf, Anm.) gewonnen“, wusste der Brite. Allerdings hat auch Murray den Titel in Rom gewonnen und dabei keinen Geringeren als Djokovic im Endspiel geschlagen. Wawrinka weiß, dass sich Murray „auf Sand sehr verbessert“ hat. Kurioserweise haben die beiden seit den US Open 2013 nur einmal (World-Tour-Finale im vergangenen November in London) gegeneinander gespielt.