Faszinierendes Wissen: Kongress zur Wissenschaftsvermittlung in Graz

Graz (APA) - Die größte europäische Konferenz für Wissenschaftskommunikation wird ab dem 7. Juni in Graz abgehalten. Rund 1.000 Experten für...

Graz (APA) - Die größte europäische Konferenz für Wissenschaftskommunikation wird ab dem 7. Juni in Graz abgehalten. Rund 1.000 Experten für Wissenschafts- und Forschungsvermittlung werden auf der „ECSITE Annual Conference“ bis zum 11. Juni der Frage nachgehen, wie Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung am besten an die breite Öffentlichkeit vermittelt werden können.

Die „ECSITE Annual Conference“ ist das jährliche Treffen der führenden Fachleute auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Forschungsvermittlung. Das „European Network of Science Centers and Museums“ bündelt etwa 400 Science Center, technische und naturhistorische Museen und Forschungseinrichtungen, die Lust auf Wissenschaft und Technik machen wollen. In diesem Jahr tagt die internationale Plattform mit Sitz in Brüssel zum ersten Mal in Österreich.

In rund 80 parallelen Sessions, Plenarvorträgen, Workshops und Diskussionen soll aus unterschiedlichen Blickwinkeln diskutiert werden, wie Wissenschaft und Technik anregend dargestellt und verständlich dargeboten werden kann. Ausgerichtet wird die Konferenz vom österreichischen ScienceCenter-Netzwerk, dem Grazer Kindermuseum Frida & Fred und dem Universalmuseum Joanneum.

„Die Ausrichtung der Konferenz in Graz ist ein enormer Erfolg für die österreichische Science-Community“, hob Margit Fischer, die Vorsitzende des heimischen ScienceCenter-Netzwerkes im Vorfeld der Tagung hervor. Die Ehefrau von Bundespräsident Heinz Fischer setzt sich seit Jahren dafür ein, Menschen zum kritischen und wissenschaftlichen Denken anzuregen und Wissenschaft als Teil der Alltagskultur zu verankern.

Nach einer zweitägigen „Pre-Conference“ mit Workshops findet die offizielle Eröffnung durch Bundespräsident Heinz Fischer am 9. Juni statt. Diskutiert wird auf der Konferenz u.a. was die Vermittlung von Wissenschaft im öffentlichen Raum bewirken, wie kann sie gelingen kann und wie „spektakulär“ sie sein muss, um ihr Publikum zu finden. Weitere Vorträge beleuchten, wie Senioren für wissenschaftlichen Themen begeistert werden können oder auch welches Potenzial Kinderunis haben. Die Experten schildern, wie Wissenschafts- und Technikausstellungen gender-neutral gestaltet werden oder gehen der Frage nach, ob man Besucher die Ausstellungen mitgestalten lassen soll.

Die Präsidentin des Pan-Afrikanischen Netzwerkes für Wissenschaftskommunikation, Elisabeth Rasekoala, wird in ihrer Keynote am 10. Juni (10.30 Uhr, Stadthalle) über Möglichkeiten der Kooperation zwischen afrikanischen und europäischen Science Centers sprechen. Kooperation - diesmal im Hinblick auf Primaten - wird auch der zweite Gastredner, Verhaltensforscher Frans de Waal (Emory University), am 11. Juni (10.30 Uhr) thematisieren.

Eine Serie von Aktivitäten rund um die Konferenz soll Wissenschaft unmittelbar erleb- und greifbar machen. Unter dem Motto „Eine Stadt baut eine Maschine“ wird laut Organisatoren am 7. Juni in der Grazer Stadthalle die „wahrscheinlich größte Kettenreaktionsmaschine, die die Steiermark je gesehen hat“ in Betrieb gehen. Die Bevölkerung war aufgefordert, daran mitzubauen. Bereits seit März wird eine Wissenschaftsausstellung des ScienceCenter-Netzwerkes im Universalmuseum Joanneum gezeigt, auch das Grazer Kindermuseum hat seine Ausstellung „Tüftelmäuse und Tüftelgenies“ bereits eröffnet. Für den 10. Juni ist ab 20.00 Uhr ein Programm mit Hands-on-Stationen und Science-Shows im Joanneumsviertel vorgesehen.

(S E R V I C E - http://www.ecsite.eu/annual-conference )