Familie von Buben bittet nach Gorilla-Tötung um Spenden für den Zoo
Washington (APA/AFP) - Nachdem ihr dreijähriger Sohn in ein Gorilla-Gehege gefallen war und der Menschenaffe deshalb getötet werden musste, ...
Washington (APA/AFP) - Nachdem ihr dreijähriger Sohn in ein Gorilla-Gehege gefallen war und der Menschenaffe deshalb getötet werden musste, hat eine Familie in den USA um Spenden für den betroffenen Zoo geworben. Ihr Sohn sei von einem Arzt untersucht worden, es gehe ihm gut, erklärte die Familie am Mittwoch. Ausdrücklich dankte sie den Wärtern, die ihr Kind gerettet hätten.
Der dreijährige Bub war am vergangenen Samstag im Zoo von Cincinnati über eine Barriere geklettert und in einen Graben gestürzt, der das Gorilla-Gehege umgibt. Der 17 Jahre alte und 180 Kilo schwere Gorilla Harambe kletterte in den Graben und griff sich den Buben. Zeugen schilderten, der Menschenaffe habe den schreienden Buben durch das Gehege gezogen. Etwa zehn Minuten später sei ein Einsatzteam gekommen und habe den Gorilla erschossen.
„Einige haben uns Geld angeboten, das wir nicht wollen und nicht annehmen werden“, erklärte die Familie nun. „Wenn jemand etwas Gutes tun will, dann empfehlen wir eine Spende in Harambes Namen an den Zoo von Cincinnati.“ Derzeit laufen Ermittlungen gegen die Mutter, ob sie ihre Aufsichtspflicht verletzte. Eine Internetpetition, in der ihre „Bestrafung“ gefordert wird, hatte bis Mittwoch mehr als 450.000 Unterzeichner.
Zoodirektor Thane Maynard hatte die tödlichen Schüsse, die von Tierschützern kritisiert wurden, mit der Lebensgefahr für den Buben gerechtfertigt. Bei einem Schuss mit einem Betäubungsmittel hätte sich die Wirkung nicht sofort eingestellt, sagte er. „Es ging um Leben und Tod. Unser Team hat das Leben des Buben gerettet.“