Graun gibt grünes Licht für Skischaukel
Die Mandatare südlich des Reschen stimmen mit klarer Mehrheit für die Liftverbindung Kaunertal-Langtaufers. Bürgermeister zeigt sich erfreut.
Von Helmut Wenzel
Kaunertal, Langtaufers –Es war 40 Jahre lang ein „Ewigkeitsprojekt“, doch seit 2015 eilt die erste Nord-/Südtiroler Liftverbindung der Realisierung entgegen – die TT berichtete. Jüngster Schritt in Richtung Baustart war der positive Gemeinderatsbeschluss am Mittwoch in Graun. „Die Abstimmung ist 8:4 ausgegangen. Das heißt, Graun steht hinter dem Projekt“, schilderte Bürgermeister Heinrich Noggler am Donnerstag erfreut. „Ein Skigebiet schließt das andere nicht aus“, bemerkte er. Womit Noggler auf die Skigebiete Schöneben und Haideralm im Obervinschgau anspielte. Beide waren jahrzehntelang das wichtigste Argument, warum sich Graun mit der Zustimmung zur grenzüberschreitenden Liftverbindung Kaunertal-Langtaufers zierte.
Dem Zeitplan, wonach die Skischaukel im Oktober 2017 eröffnet werden soll, kann der Bürgermeister allerdings nicht ganz folgen. Es fehlten noch die Umweltverträglichkeitsprüfung und die Aufnahme in den Südtiroler Skipistenplan. „Das ist Sache der Landesregierung in Bozen. Wie schnell diese Hürde zu schaffen ist, wissen wir nicht.“ Paul Jakomet, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft „Oberländer Gletscherbahnen AG“, hatte im April diesen Fertigstellungstermin gegenüber den Aktionären genannt.
Auf Nordtiroler Seite atmete gestern Seilbahn-Investor Hans Rubatscher auf – die jahrelangen Verzögerungen hatten ihn viel Geduld und Nerven gekostet: „Es ist eine wirtschaftliche Liftverbindung, mit der die Regionen diesseits und jenseits des Reschen profitieren. In dem Projekt stecken auch viele Emotionen. Es freut mich, dass der Baustart in greifbare Nähe gerückt ist.“
Groß ist die Freude auch bei Eugen Larcher, Geschäftsführer der Kaunertaler Gletscherbahnen: „Die jahrelangen Bemühungen haben sich gelohnt, alle Beteiligten sind Gewinner des Zusammenschlusses. Die Gletscherbahnen machen 50 Prozent ihres Umsatzes dann, wenn andere Skigebiete zugesperrt sind.“