Moody‘s - Japans Steuerpläne negativ fürs Rating
Tokio (APA/Reuters) - Die aufgeschobene Mehrwertsteuer-Erhöhung in Japan belastet laut der Ratingagentur Moody‘s die Kreditwürdigkeit des La...
Tokio (APA/Reuters) - Die aufgeschobene Mehrwertsteuer-Erhöhung in Japan belastet laut der Ratingagentur Moody‘s die Kreditwürdigkeit des Landes. Da die Regierung überdies Ausgabensteigerungen für den Herbst in Aussicht gestellt habe, werde die Haushaltssanierung wahrscheinlich scheitern, warnten die Bonitätswächter am Donnerstag. Diese Aussichten seien mit Blick auf die Kreditwürdigkeit des Landes negativ.
Moody‘s hatte das Land im Dezember 2014 herabgestuft und die Note A1 vergeben. Damit wurde Japan nur noch eine hohe Kreditwürdigkeit statt einer sehr hohen bescheinigt. Die nächst tiefere Stufe ist eine gute Bonität, die unmittelbar über dem Schrottstatus rangiert.
Ministerpräsident Shinzo Abe laufe mit seinen Plänen Gefahr, die selbst gesteckten Etatziele zu verfehlen, teilte Moody‘s nun weiter mit. Der Regierungschef hat die für April 2017 geplante Mehrwertsteuererhöhung auf Oktober 2019 verschoben. Mit den Einnahmen soll die leere Staatskasse aufgebessert werden. Japans Schuldenberg ist mehr als doppelt so hoch wie die Wirtschaftsleistung.
Abe will nun das Wachstum ankurbeln: Dafür soll der Mindestlohn steigen. Zudem sollen Beschäftigte in Kindertagesstätten mehr Geld und ältere Menschen leichter Pflegeleistungen erhalten können. Experten bemängeln, dass die Reformen nicht durchgreifend genug sind, um den verkrusteten Arbeitsmarkt aufzubrechen und die Schuldenprobleme des Landes in den Griff zu bekommen.