Ohne Promille ein Bierchen stemmen
Ein Abend im Gastgarten oder mit Fußball live im Fernsehen: Bier als Trank der Geselligkeit findet dabei regen Zuspruch. Muss es aber immer solches mit Alkohol sein? Alkoholfreier Gerstensaft holt langsam auf.
Von Markus Schramek
Innsbruck — Frühsommer. In den Regenpausen manchmal Sonne. Und schon bald startet die Fußball-EM. Mit einem Wort: herrlich! Was liegt da näher als der Griff zum kühlen Blonden? Frau und vor allem Herr Österreicher trinken ja wirklich stattliche Mengen Bier pro Jahr: 105 Liter oder 210 Halbe pro Kopf und durstiger Kehle.
Bier ist erfrischend und ein Naturprodukt. Doch es ist auch ein alkoholisches Getränk, mit Folgen für Kopf und Gesundheit bei missbräuchlicher Verwendung.
Alkoholfreie Bieralternativen kommen Freunden des Gerstensaftes nur schwer ins Glas. Doch eine Chance hat sich Bier ohne Promille verdient. Wenn nicht mit Begeisterung, dann vielleicht mit Blick auf den eigenen Bierbauch? Ein Halbe Vollbier schlägt sich mit bis zu 300 Kalorien auf die Waage. Alkoholfreies ist viel schlanker: rund 100 Kalorien je 0,5 Liter.
Das Angebot ist jedenfalls deutlich gewachsen. So gut wie jede größere Brauerei hat Alkoholfreies im Programm. Und auch die Nachfrage ist gestiegen — von einer niedrigen Basis aus. Etwa 2,6 Prozent der im Inland gesüffelten Biere sind „ohne", jedenfalls fast: Laut Gesetz dürfen alkoholfreie Biere bis zu 0,5 Volumen- prozent Alkohol aufweisen. Beim alkoholischen Bier sind es fünf Prozent und mehr.
Die Zutaten sind dieselben wie bei herkömmlichem Bier: Hopfen, Gersten- und/oder Weizenmalz, Wasser und Hefe. Durch spezielle Techniken (kurze Gärzeit, geringe Temperatur) wird der Alkohol niedrig gehalten bzw. nachträglich wieder entzogen.
Geschmacklich scheiden sich am „bleifreien" Bier die Geister. Grundregel: nur sehr gut gekühlt trinken!